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Channel: Seite 3 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Zitadellenschänke in Spandau: Die Küche des Alchimisten

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Beim Essen im Restaurant muss man oft viel zu sehr auf Etikette und Benimm achten, als dass man sich an den schönen Speisen erfreuen kann. Und dann diese ganzen Knigge-Regeln: Kaum einer weiß doch, wann welches Besteck zum Einsatz kommen muss und welches Glas nun für welches Getränk passt.

Wer vor all diesen modernen Regeln nur allzu gern ins Mittelalter flüchten möchte, kann dies tun. In der nahen Zitadellenschänke wird noch so gespeist, wie das vor Jahrhunderten in der Festung der Fall war. Für 49,95 Euro pro Person darf man sich am besten mit vielen Freunden, Bekannten und Kollegen in das steinerne Kaminzimmer der Zitadelle Spandau begeben.

Hier weigern sich dicke Holztische, sich unter dem Gewicht der Speisen zu beugen, knistern oberschenkeldicke Holzscheite im gewaltigen Kaminfeuer und hängen grob geschmiedete Kronleuchter von der meterhohen Decke. In diesem urigen Raum ist man dem Mittelalter tatsächlich näher als dem 21. Jahrtausend.

Nach einer zeremoniellen Handwaschung geht es schnell los mit der historischen Völlerei und dem Festungsgelage. Die Gäste bekommen direkt aus der „Küche des Alchimisten“ das „Elixier des Cagliostro“ gereicht – und zwar in einem echten Kuhhorn, das alle Diskussionen über das perfekte Glas zum Getränk überflüssig macht. Passend dazu kommt ein warmes Kraftbrot auf den Tisch – mit „Gruibenschmalz“. In diesem Kontext entdeckt der Gast seine Hände als Werkzeuge wieder. Denn den gesamten Abend über steht dem speisenden Gast nur ein grob behauener silberner Zinnteller im Verbund mit einem scharfen Messer zur Verfügung. Gabeln oder Löffel gibt es nicht, denn wozu hat der Mensch denn fünf Finger an jeder Hand?

Das kulinarische Motto des Festungsgelages wechselt alle zwei Monate. Im Mai und um Juni heißt es „Liebesmahl“. So finden sich in den Speisen Aromen, Gewürze und Zutaten, die direkt die Libido befeuern. Als würde das knackende Kaminfeuer nicht schon das seinige dazu beitragen!

In mehreren Gängen wird der Gast verwöhnt – mit einem „kräftig Sud von wilden Tieren“, einem gekräuterten Fastenknödel, einer Rosmarienkeule in Liebeswein gesotten und am Ende einer süßen Leckerei in Form von Zimtpfläumchen mit Schmand. Wer dann noch Hunger hat, kann sich an einer Käseplatte verlustieren. Am Ende heißt es: „Bist du gar schier abgespeyst, las es hören und las eyn kräftig Arschwind wehen.“

Für die Unterhaltung am Tisch sorgen mittelalterliche Spielleut‘, die deftige Lieder singen, die Trommel schlagen und auf dem Dudelsack spielen. Am Ende erfolgt sogar ein Ritterschlag – die Gäste bekommen so einiges geboten und gehen nach einem abwechslungsreichen Abend satt und zufrieden nach Hause. (Fotos/Text: CS)

Info: Zitadellen Schänke, Am Juliusturm, 13599 Berlin, Tel.: 030-3342106, www.zitadellenschaenke.de


Spandau: Die Mix-Markt Kundenkarte

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Der Mix-Markt am Brunsbütteler Damm ist von Falkensee und Dallgow-Döberitz nur einen Katzensprung weit entfernt. Der Markt bietet eine sehr große Obst- und Gemüsetheke, frischen Fisch und ein umfangreiches Fleischangebot zum fairen Preis. (ANZEIGE)

Auf 500 Quadratmetern gibt es neben einem Standardangebot auch viele asiatische, türkische und osteuropäische Produkte, die ansonsten nicht eben leicht zu bekommen sind. Seit Dezember 2015 kann man vor Ort Borscht-Suppe und Soljanka, Pelmeni, Mischka-Konfekt, Kaviar, russisches Bier und osteuropäische Schokolade und Süßigkeiten einkaufen.

Neu ist die Mix-Markt Kundenkarte, die man an der Kasse erhalten kann. Für jeden Einkauf über 40 Euro bekommt der Kunde hier einen Stempel. Nach zehn Stempeln lässt sich die volle Kundenkarte gegen einen 10-Euro-Treue-Rabatt eintauschen, der dann beim nächsten Einkauf eingelöst wird. (Text/Fotos: CS)

Info: Mix-Markt, Brunsbütteler Damm 273, 13591 Berlin, www.mixmarkt.eu / Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8 bis 20 Uhr.

Spandau Waldkrankenhaus: Prof. Dr. med. habil. Ulrich Nöth – Zeigt her eure Füße!

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Prof. Dr. med. habil. Ulrich Nöth (49) führt seit drei Jahren als Chefarzt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, MHBA, im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau. Der Bayer, der aus Straubing stammt, gilt als ausgemachte Koryphäe u.a. auf dem Gebiet der Hüft- und Knieoperationen. (ANZEIGE)

Sein Team kommt aber auch zum Einsatz, wenn es um orthopädische Fußerkrankungen geht – und das ist gar nicht so selten.

Dr. med. Barbara Thumes (38) ist die Leiterin der Sektion Fußchirurgie und seit zwei Jahren in Berlin. Ursprünglich stammt sie aus Würzburg: „Der Klassiker bei unserer täglichen Arbeit sind Vorfußdeformationen im Zehenbereich. Das betrifft vor allem den Hallux valgus, also die deformierte Großzehe. Vor allem Frauen leiden unter dieser deutlich sichtbaren Fehlstellung. Wir sind aber gegen eine kosmetische Operation des Hallux valgus. Oft ist eine Operation aber nötig, weil die Fehlstellung mit Schmerzen einhergeht. Auch wenn das Tragen von Schuhen, die vorn sehr spitz zulaufen, den Hallux valgus befördert, so sind oft auch genetische Gründe an der Ausbildung schuld.“

Eine Operation erfolgt oftmals minimal­invasiv durch winzige Einschnitte. Ziel ist es, den Zehenknochen durchzusägen, um seine Stellung zu korrigieren und dann durch Schrauben zu fixieren. Nur in besonders schweren Fällen wird eine Versteifungs-Operation durchgeführt.

Prof. Dr. med. habil. Ulrich Nöth: „Natürlich operieren wir nicht sofort. Wenn es sich anbietet, schöpfen wir im Vorfeld alle nicht-operativen Behandlungsmethoden aus, die uns zur Verfügung stehen.“

Die beiden Ärzte staunen immer wieder darüber, dass viele Patienten erst dann zu ihnen kommen, wenn der Leidensdruck sehr groß ist. Ulrich Nöth: „Viele Patientinnen gerade mit dem Hallux vagus basteln sich selbst wirklich abenteuerliche Schuhkonstrukte, um ihren Alltag überhaupt meistern zu können.“

Sehr stark verbreitet ist auch der Plattfuß unter den Patienten – und hier gibt es keine Ausprägung, was die betroffenen Männer oder Frauen ausmacht. Beim Plattfuß ist das Fußgewölbe durchgetreten, der Fuß liegt vollständig auf dem Boden auf. Die Füße erscheinen nach innen geneigt, sodass Experten einen Plattfuß aus der Entfernung deuten und erkennen können. Auch hier ist es oft nötig, den Knochen zu zersägen, ihn in eine neue Position zu bringen und dann zu fixieren. Ulrich Nöth: „Selbst nach einer Versteifung, die in schweren Fällen nötig sein kann, ist ein normales Gangbild möglich.“

Früher wurden Bänderrisse am Knöchel und am Sprunggelenk operiert. Dr. Barbara Thumes: „Das tun wir nur noch bei chronischen Instabilitäten. Der Fuß verzeiht keinen Eingriff. Man muss genau wissen, wann eine Operation nicht mehr aufzuschieben ist und wie man dann vorgeht. Hier kommt uns unsere große Erfahrung zugute.“

Der Fersensporn, der immer häufiger diagnostiziert und mit verschiedensten Methoden behandelt wird, bereitet dem Ärzteteam etwas Kopfschmerzen. Barbara Thumes: „Oft handelt es sich nicht um einen echten Fersensporn, sondern um Entzündungen der Sehnenplatte oder des Fersenbeins. Wir raten von einer Kortison-Behandlung oder einer Bestrahlung ab. Liegt tatsächlich ein Fersensporn vor, so können wir ihn bei einem minimalinvasiven Eingriff mit der Fräse entfernen.“

Ulrich Nöth: „In Berlin ist es gar nicht so einfach, einen versierten Fußchirurgen zu finden. Der Bedarf ist enorm. Und wenn das Krankheitsbild etwas komplexer ausfällt, benötigt man schon einen Spezialisten, der sich auskennt und der die richtige Entscheidungen treffen kann, was die Diagnose und die eingesetzte Operationstechnik anbelangt. Wir helfen gern.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Stadtrandstraße 555, 13589 Berlin, 030–3702-1002, www.pgdiakonie.de/evangelisches-waldkrankenhaus-spandau

Scheibes Kolumne: Es kribbelt in der Nase …

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Fröhlich tanze ich durch den Winter. Bei Schneegriesel, Minustemperaturen und frostigem Wind wird allenfalls die Nase rot. Grippale Infekte meiden mich aber wie die Pest: Die Atemwege bleiben frei. Ganz anders sieht der Fall aus, wenn die Temperaturen steigen und die Natur wieder erwacht.

Den Frühling mit seinen austreibenden Blättern, den Kirschblüten und den aufschießenden Gräsern verstehe ich als erste Warnung: Pass auf, es geht bald wieder los. Und tatsächlich ist es so: Mein Körper entwickelt plötzlich ein unheiliges Eigenleben. Aus einem perfekt geformten und strahlenden Adonis wird fast über Nacht ein triefäugiger Quasimodo mit verquollener Nase und nasalem Sprachfehler: Der Heuschnupfen ist wieder da!

Es beginnt mit einem Kratzen in der Nase, als hätte sich hier ein Volk räuberischer Miniaturameisen eingenistet, die ihre Kiefer in meine zarte Nasenschleimhaut rammen. Und dann: Meine Augen beginnen zu jucken, als hätte jemand Hagebuttenpulver auf die Linse gestreut. Zugleich fühlt es sich an, als würde eine Lage Sandpapier auf die Innenseite der Augenlider getackert sein. Die Lunge rasselt, als würde eine Tüte Erbsen jedes Lungenbläschen verstopfen.

Zugleich bringt der einsetzende Heuschnupfen ein neues Verständnis der menschlichen Anatomie mit sich. Denn gereizt, provoziert und gefoltert werden alle Schleimhäute. Ohne Ausnahme. So auch die Eustachsche Röhre, die den Rachen mit dem Mittelohr verbindet. Die Schleimhaut dieser Röhre kann unerreichbar mitten im Schädel zu jucken beginnen. Das sorgt dann für röchelnde Laute beim betroffenen Opfer, als würde es versuchen, das eigene Kleinhirn durch die Nasennebenhöhlen anzusaugen und ohne Betäubung zu entfernen, um sich Linderung zu verschaffen.

Heuschnupfen, das ist aber nicht nur Kribbeln und Jucken an völlig neuen Körperstellen. Der eigene Körper produziert plötzlich Schleim im nie gekannten Ausmaße, sodass jeder halbwegs gesunde Mensch freiwillig auf die andere Straßenseite wechselt, wenn man ihm röchelnd, schniefend und rotzend auf dem Trottoir entgegenwankt.

Nach ein paar Tagen der reinen Agonie sind die emotionalen Abwehrkräfte auch schnell so weit gesunken, dass einem alles egal ist. Man torkelt durch den eigenen Alltag und absolviert ihn auf niedrigem Niveau so gut es eben geht. Ob man in der Firma bei einer Rechnung ein paar Nullen zu viel überweist – egal. Ob der Hund das Rinderfilet für das Abendessen weggeputzt hat – egal. Aliens sind im eigenen Garten gelandet und möchten mit dem Präsidenten reden – egal. Hauptsache, dieser ständige Druck im Kopf hört auf und die Schleimproduktion stoppt, bevor man sich noch in eine menschliche Nacktschnecke verwandelt.

Heuschnupfen ist ja im Grunde genommen nix anderes als ein Amoklaufen der körpereigenen Abwehrkräfte. Man sagt ja, das passiere vor allem sterilen Stadtmenschen, die in der Kindheit keinen natürlichen Keimen ausgesetzt waren, sodass sich das Immunsystem neue Herausforderungen sucht. Wenn das stimmt, dann fühle ich mich veräppelt. Ich habe als Kind Würmer gegessen, bin auf Mülltonnen über überschwemmte Straßen gesegelt, habe mit den Fingern im Dreck gewühlt und Äpfel direkt von den Bäumen der Nachbarn gefuttert. Eigentlich müsste jeder Heuschnupfen sagen: „Respekt, Alter, du hast keine Bazille ausgelassen. Dich verschonen wir.“

Natürlich habe ich gekämpft. Zwei Desensibilisierungen, also jahrelange Spritzen. Immer neue Allergietests und Blutabnahmen. Medikamente, die so müde machen, dass keine aktiven Hirnströme mehr gemessen werden können. Augentropfen, Nasensprays, Anti-Asthma-Inhalatoren und immer wieder Pillen, Pillen, Pillen.

Ich erinnere mich an einen Allergietest, bei dem ich lauter Tropfen auf den Unterarm bekam, unter denen dann die Haut eingeritzt wurde. Alle Markierungen schwollen an, sogar die Blindproben. Insofern gibt es kaum etwas, gegen das ich nicht allergisch bin: Katzen, Birken, Hausstaub, vor allem aber Gräser, Gräser und immer wieder Gräser.

Wegen mir könnte man aus jeder schönen Wiese einen Parkplatz aus Beton machen. Eigenbluttherapien, Homöopathie, Hypnose oder Akupunktur habe ich zwar noch ausgelassen – aber irgendwann resigniert man eben und fügt sich in sein Schicksal. (Carsten Scheibe, Foto oben: Tanja M. Marotzke)

Falkenseer Waldbad noch bis Ende August geöffnet

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Die Sonne scheint, das Waldbad lockt mit erfrischenden 26 Grad Wassertemperatur. Noch bis zum 31. August 2017 können Badelustige und Anhänger des Schwimmsportes sich täglich von 9 bis 20 Uhr im Falkenseer Waldbad in der Salzburger Straße 59 im kühlen Nass erfrischen oder sich ihrer Lieblingssportart widmen.

Bequeme Liegestühle laden zum Entspannen und Sonnenbaden im Grünen ein. Die kleinen Waldbadbesucherinnen und -besucher können sich auf Spielgeräte wie Buddelkasten und Wippfiguren freuen. Auch Bewegungslustige kommen auf ihre Kosten, sie können auf dem Waldbadgelände Fußball, Volleyball, Tischtennis oder Badminton spielen. Ein Imbiss bietet Getränke, warme und kalte Snacks sowie eine große Auswahl an Eissorten an.

Eintrittspreise und Angebote:
Der Tageseintritt für das Bad kostet 4,50 Euro, ermäßigt 2,25 Euro. Eltern mit bis zu drei Kindern können als Familie für 10,50 Euro das Waldbad den ganzen Tag nutzen. Die Stundenschwimmer zahlen 1,50 Euro, ermäßigt 0,75 Euro.

Seit dieser Saison gibt es Zehnerkarten (zweimal Eintritt gespart) bzw. 20er-Karten (fünfmal den Eintritt gespart) oder auch Monatskarten. Zusätzlich gibt es die Saisonkarte für 250 Euro, ermäßigt 125 Euro. Mit dieser kann das Bad die ganze Saison über besucht werden. Die Teilnahme an einem Schwimmkurs kostet 150 Euro. (Info: Stadt Falkensee / Foto: CS)

Feiern in Falkensee: Bei SchrÄÄdecke zu Besuch

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Wo kann man denn in Falkensee eigentlich noch richtig Party machen, nachdem die Zukunft der Kultkneipe Schrääg rüber zurzeit noch völlig offen ist? Na, bei SchrÄÄdecke. Die Party-Symbiose aus Heiko Richter und der Fleischerei Gädecke lockt zu besonderen Anlässen zunehmend mehr Gäste auf das Freigelände gleich neben der Fleischerei in der Nauener Straße 96.

Zum Frühlingsfest, für das erstmalig 5 Euro Eintritt erhoben wurden, mussten den Abend über immer neue Bierzeltgarnituren herangeschafft und aufgebaut werden, um dem Ansturm der Besucher gerecht zu werden. Bei schönstem Wetter traf sich halb Falkensee bei SchrÄÄdecke, um sich ein kalt gezapftes Bier vom Hahn oder ein Stück Fleisch vom Grill schmecken zu lassen. Wichtiger war es den Besuchern aber, sich mit Freunden und Nachbarn zu treffen. Ganz in diesem Sinne hatten viele schon vorab „ihren“ Tisch bei Heiko reservieren lassen.

Das SchrÄÄdecke Frühlingsfest (www.party-falkensee.de) wurde in diesem Jahr am Freitag, den 9. Juni, mit Live-Musik von GehROCK eingeläutet, die Rock und Oldies spielten. Am 10. Juni gab es passend zum Samstag eine Oldieparty mit den Discotheken Softmachine & Studioline.

Heiko Richter: „Die Leute hatten Spaß, es wurde getanzt, es war ein toller Event. Weiter geht es mit SchrÄÄdecke mit dem Hopfenblütenfest und dem Oktoberfest, die man nicht verpassen sollte.“ (Text/Foto: CS)

Brieselang: Kickboxen für alle

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Die Sportgemeinschaft Brieselang (www.sg-brieselang.de) gibt es bereits seit 2008. Seit 2010 bietet der Verein seine Sportkurse am neuen Standort im Forstweg 35 an – gleich neben dem Steakhaus El Asador.

Der zweitgrößte Verein in Brieselang wurde von den Polizisten Dietmar Pieczinski (1. Vorsitzender) und seiner Frau Dominique, die bei der Polizei Ausbilderin war, mit gegründet.

2010 sind die beiden mit den Kindern (14, 11) aus der Stadt nach Brieselang gezogen.

Zusammen mit Christian Schulze sind sie das Trainerteam für die Sparte Kickboxen. Dietmar Pieczinski hat das Kickboxen selbst noch von Michael Kuhr gelernt, dem mehrfachen Kickbox-Weltmeister und der heutigen Türsteher-Legende. Seit seinem 16. Lebensjahr unterrichtet Dietmar selbst Kickboxen, zuletzt in Spandau.

Neben dem Kickboxen können die Vereinsmitglieder in Brieselang aber auch Karate lernen, Rad fahren und sich der Laufgruppe anschließen. Das Sportangebot wächst also und beschränkt sich nicht mehr allein auf den Bereich Selbstverteidigung. Insgesamt stehen elf Trainer bereit, um den zurzeit 250 Mitgliedern tolle Kurse zu bieten.

Dietmar Pieczinski: „Zwei Drittel unserer Mitglieder sind übrigens Kinder, das ist schon eine echte Besonderheit. In den Mitgliederzahlen zeichnet sich generell ein permanenter, leichter Aufwärtstrend ab, sodass wir auf lange Sicht weiter wachsen werden.“

Jugendsportwart Sylvia Wallstab: „Wir mögen uns hier alle sehr. Es fühlt sich an wie eine große Familie. Wir fahren sogar gemeinsam in den Urlaub.“

Dietmar Pieczinski: „Wir haben teilweise 20 Kinder in einem Kurs. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist hier der Faktor, der die Kinder dazu motiviert, dem Sport dauerhaft treu zu bleiben. Außerdem besuchen wir immer wieder auch Wettkämpfe in ganz Deutschland, bei denen sich unsere Mitglieder an anderen messen können. Hier erhalten sie im besten Fall eine Auszeichnung wie etwa eine Urkunde, eine Medaille oder einen Pokal. Bei der Deutschen Meisterschaft konnten unsere Vereinsmitglieder so etwa sechs Mal Gold, drei Mal Silber und acht Mal Bronze mit nach Hause bringen. Wir sind damit der erfolgreichste Verein aus Berlin-Brandenburg in dieser Sparte und stehen sogar auf Platz 5 der gesamtdeutschen Rangliste. Im Juli fahren wir mit 51 Mitgliedern nach Hamburg zu der Veranstaltung Heroes of Hamburg. Dazu haben wir extra einen großen Reisebus angemietet. Wir starten vor Ort in den Altersgruppen von 8 bis 42 Jahren.“

Immer am Dienstag und Donnerstag gibt es übrigens einen Kurs für die Kleinsten unter den Kindern. Hier werden sie spielerisch an das Thema Selbstverteidigung herangeführt. Später, wenn sie dann älter sind, können sie in die Karate- oder Kickboxen-Kurse wechseln. Natürlich sind die Kinder bei den Kursen gut geschützt. Sie tragen entsprechende Schutzkleidung mit Helm und Boxhandschuhen. (Text: CS+Sonja Schröder / Foto: Sonja Schröder)

Brieselang: In der Wollstube

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Cornelia Müller (56) hat vor zweieinhalb Jahren die Wollstube in Brieselang übernommen. Die 2002 aus Berlin zugezogene, gebürtige Rheinland-Pfälzerin präsentiert in ihrem Ladengeschäft direkt am Bahnhof Wolle, Garne, Knöpfe sowie Strick- und Häkelnadeln für alle, die gern kreativ sind. (ANZEIGE)

Cornelia Müller: „Vor allem das Stricken ist wieder sehr im Kommen. Meine Kundinnen sind im Schnitt zwischen zehn und 80 Jahre alt. Sie suchen bei mir gezielt nach schöner Wolle, wahlweise unifarben oder mit einem Farbverlauf. Ich habe Wolle aus Baumwolle, Seide, Mohair, Angora und Schurwolle vorrätig. Dabei führe ich Wolle und Garne von sechs handverlesenen Anbietern. Qualität ist mir sehr wichtig. Und so habe ich nun auch die Produkte vom Atelier Zitron mit ins Programm aufgenommen. Das Atelier Zitron bietet Wolle vom Tasmanischen Yak an. Oder Maulbeerseide, was sehr selten ist.“

Überall in den Regalen stapeln sich die Wollknäuel – in den unterschiedlichsten Farben. Cornelia Müller verrät: „Zurzeit sind Pink- und Rosé-Töne sehr in Mode. Meine persönliche Meinung ist aber, dass in diesem Jahr auch noch Grün- und Naturtöne in Kommen sind. Im Trend sind zurzeit auch naturbelassene Garne.“

Die Chefin über viele hundert Wollknäuel, die abgerollt bis zu einem Kilometer Länge aufweisen können, hat selbst erst sehr spät mit dem Stricken angefangen, nämlich mit 18 Jahren. Seitdem widmet sie sich diesem Tätigkeitsfeld aber mit aller Leidenschaft. So bietet sie vor Ort auch Strickkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Cornelia Müller: „Immer am Mittwoch laden wir zum Kreativtreffen. Wir bieten aber auch Sockenstrickkurse an, die sehr gern genutzt werden. Wichtig für viele unserer Kunden sind die UFO-Termine. UFOs sind für uns ‚unfertige Strick-Objekte‘. Oft kommen die Kundinnen aus eigener Kraft nicht mehr in ihrem aktuellen Projekt weiter und brauchen dann ein wenig Hilfestellung und Anleitung. Diese Kurse haben keine festen Termine, sondern werden nach Bedarf angeboten.“

Natürlich kommen vor allem die Damen der Schöpfung in den Laden, um sich umzuschauen, um sich inspirieren zu lassen oder um gezielt etwas zu kaufen. Cornelia Müller: „Stricken ist inzwischen auch in der Schule ein Thema. Und das lockt dann manchmal sogar die Jungs zu mir. Ich kann mich an Luca erinnern, dem ich mit 12 Jahren das Stricken und das Häkeln beigebracht habe.“

Viele wissen leider auch nach zehn Jahren noch nicht, dass es die Wollstube in Brieselang überhaupt gibt: „Da bin ich wohl leider auf der falschen Seite des Bahnhofs.“ (Fotos/Text: CS)

Info: Wollstube-Brieselang, Platz des Friedens 1, 14656 Brieselang, Tel.: 01520-3677006, www.wollstube-brieselang.de


10 Jahre BürgerBus in Brieselang

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Die Anbindung von Brieselang an die benachbarte Hauptstadt funktioniert: Regelmäßig fahren die Züge und nehmen die Brandenburger mit in die City. Deutlich komplizierter ist es da schon, sich im Ort zu bewegen. Da Brieselang sehr weitläufig ist, braucht ein strammer Spaziergänger gut und gern 40 Minuten, um vom nördlichen Ende Brieselangs bis ins Zentrum zu gelangen.

Da dies vor allem den älteren Mitbürgern nicht zuzumuten ist, wurde vor zehn Jahren der Verein BürgerBus Brieselang e.V. (www.buergerbus-brieselang.de) gegründet.

Einer, der von Anfang an dabei ist, ist Heinz Hertzberg (74): „41 Brieselanger engagieren sich zurzeit in unserem Verein, viele aber nur passiv und nicht hinter dem Steuer. Rein ehrenamtlich tätige Fahrer haben wir 20, davon stehen uns 18 nur halbtags zur Verfügung. Um alle Ausfälle durch Krankheit oder Urlaub zu kompensieren, bräuchten wir 28 bis 30 Fahrer.“

Brieselangs Bürgermeister Wilhelm Garn wird nach seiner aktuellen Amtsphase in den Ruhestand gehen. Ob er dann wohl dem Bürgerbus als Fahrer zur Verfügung steht? Wir fragen nach. Garn: „Rentner haben ja bekanntlich keine Zeit, aber ich denke ernsthaft darüber nach.“

Der feuerrote Bürgerbus ist in Brieselang von Montag bis Freitag unterwegs, um die Bewohner vor allem aus dem Norden und aus dem Süden (Bredow und Zeestow) ins Zentrum zu befördern, wo vielleicht ein Einkauf oder ein Arztbesuch anstehen. Eine Frau nutzt die Möglichkeit, um schnell von A nach B zu gelangen, besonders gern, und das ist Katrin Bungies (Foto unten).

Sie bekam zur 10-Jahresfeier im sonnendurchfluteten Hof des Märkischen Künstlerhofs ein Präsent vom Vereinsvorstand Günter Lüder überreicht: Sie ist nämlich der 100.000ste Fahrgast im Bürgerbus. Sichtlich gerührt freute sich die Zeestowerin über die Auszeichnung: „Die Fahrer vom Bürgerbus sind immer so nett, das ist wie eine kleine Familie. Wenn man einmal krank war, wird sofort gefragt, was denn los war, da wird man vermisst.“

Landrat Roger Lewandowski, der die 10-Jahres-Feier gern besuchte, freut sich über das ehrenamtliche Engagement der Fahrer: „Es wäre schön, wenn wir im Havelland noch mehr Bürgerbusse bekommen würden, gerade in der Fläche.“

Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung im Land Brandenburg: „Etwa 12.000 Einwohner gibt es in Brieselang – und die Mobilität im Ort ist schwierig. Ohne ehrenamtliches Engagement gibt es keine Verbesserung in der Mobilität. Insofern sind die Bürgerbusse eine Erfolgsgeschichte in Brandenburg.“

340 Bürgerbusse gibt es in ganz Deutschland, im Havelland sind es noch keine zehn. Immerhin: Im benachbarten Dallgow-Döberitz fährt ein Bürgerbus. Und die Kollegen aus Gransee und Lieberose sind sogar mit ihrem Bürgerbus angereist, um mit den Brieselanger Kollegen zu feiern. Am liebsten hätten die Brieselanger die blauen und weißen Busse der befreundeten Vereine gleich dabehalten: Bei einer Auslastung von 54 Prozent bei 40.000 gefahrenen Linienkilometern pro Jahr kommt man langsam an seine Grenzen. (Fotos/Text: CS)

Der Märkische Künstlerhof – seit über 20 Jahren in Brieselang!

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Gleich hinter dem Bahnhof und direkt gegenüber vom Gasthaus Brieselang ist ein knallrotes Haus zu sehen. Das ist der Märkische Künstlerhof. Seit 1994 herrscht hier Kunstbetrieb, frei nach dem Motto „Ein Haus auf dem Land – voller Kunst“. Hier wirken Guido von Martens (73) und Renée Dressler (53). (ANZEIGE)

Die beiden hauptberuflichen Künstler leben für ihre Passion und haben in ihrem Haus ein Angebot geschaffen, das Gäste sogar aus fernen Städten „aufs Ländle“ lockt. Insofern richten die Betreiber des Märkischen Künstlerhofs ihren kreativen Kompass nicht an den Brieselangern aus, sondern bieten sich allen Kunstfreunden der Nation als Ziel an.

Im Erdgeschoss des Märkischen Künstlerhofs ist die Galerie zu finden. Sie ist immer am Donnerstag von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Verschiedene Künstler stellen hier ihre Werke vor, darunter Gemälde, Installationen, Möbel und Keramik. Wer möchte, kann durch die Galerie schlendern und in aller Ruhe die Ausstellungsstücke in Augenschein nehmen, um bei Interesse auch einmal etwas zu kaufen. Die Künstler, die in der Galerie zu sehen sind, stammen aus der ganzen Welt. Selbst aus China und aus den USA wurden bereits Werke ausgestellt.

Guido von Martens: „Zwischen Potsdam und Berlin fühlen wir uns wie Missionare in der sogenannten Kunstdiaspora.“

Ein kleines Café gehört mit zum Galeriebetrieb. Hier kann man eine Café-Spezialität bestellen und mit ihr auch gern durch den einzigartig schönen und sonnendurchfluteten Hof schlendern, in dem oft genug Veranstaltungen inmitten der auch hier omnipräsenten Kunst durchgeführt werden. Tatsächlich lässt sich das einzigartige Ambiente sogar mieten – für private Events oder für Firmenveranstaltungen. Zuletzt fand auf dem Hof mit Bühne die Jubiläumsfeier zu „10 Jahre BürgerBus in Brieselang“ statt. Aber auch die eigenen „20 Jahre Märkischer Künstlerhof“ wurden hier gefeiert.

Eine Treppe führt nach oben. Erst zu den Toiletten, deren Vorraum von oben bis unten tapeziert wurde mit all den Artikeln, die in den letzten Jahren über den Märkischen Künstlerhof geschrieben wurden. So mancher Gast verweilt hier sicherlich nach einem kurzen Abstecher, um die eine oder andere Kritik an der Wand zu lesen.

Oben, im ersten Stock, ist stets ein Teil der großen, privaten Kunstsammlung von Guido von Martens und Renée Dressler ausgestellt. Die Sammlung besteht aus etwa 4.000 Gemälden, Druckgrafiken und Zeichnungen vor allem der Dresdner Schule. Aber auch ein Beuys und ein Picasso befinden sich in der Sammlung.

Renée Dressler: „Wir haben die Kunst unserer Sammlung nicht gekauft. Im Grunde genommen liegt hier eine einzigartige Privatsammlung von Bildern vor, die Künstler mit anderen Künstlern getauscht haben. Wir sind demnach keine Sammler mit Geld, sondern eher Sammler mit Beziehungen. Wir haben viele Bilder von Otto Dix, George Grosz oder Felix Müller. Zu den Originalen kommen auch kleinauflagige Holzdrucke, die meisten handsigniert für mich, für Guido oder für die Familie Dressler.“

Inmitten der Kunst unterhält René Dressler ein eigenes Atelier. Angefangene Bilder sind hier zu sehen, die zurzeit für die Ausstellung „Mystica @ cetera“ entstehen, die vom 24. Juni bis zum 14. September besucht werden kann. In der Ausstellung werden mystische Werke von Axel Gundrum, Bernd A. Chmura, Christin Heinze, Lutz Kommallein und eben Renée Dressler präsentiert. Anschließend stehen ab dem 21. September die Ausstellung „Die Chinesin, der Ami und ich“ und ab dem 16. November die Ausstellung „Ein Himmel voller Engel“ auf dem Kalender.

Mitten im gewaltigen Raum ist zentral eine kleine quadratische Bibliothek untergebracht. Hier gibt es auf engstem Raum an die 3.000 Bücher vor allem zum Thema Kunst. Renée Dressler: „Hier finden sich gern Schüler, Studenten und Freunde ein und nutzen unseren Bücherfundus, um mehr über die Kunst oder über einzelne Künstler zu erfahren. Und da Guido so ein leidenschaftlicher Koch ist, sind auch ein paar hundert Kochbücher mit dabei.“

Der Märkische Künstlerhof war früher übrigens das alte Kaufhaus von Brieselang. Renée Dressler: „2006 haben wir das Haus gekauft. Es gab dabei keine Förderung. Und auch im laufenden Betrieb greift uns niemand unter die Arme, es gibt keine Zuschüsse aus der öffentlichen Hand. So stemmen wir den gesamten Betrieb alleine. Wir stehen aber, um es deutlich zu sagen, dem Mäzenatentum sehr offen gegenüber, falls jemand Lust hat, sich entsprechend zu engagieren.“

Bis es so weit ist, kämpfen die beiden gewitzten Künstler mit einem großen Ideenreichtum für ihren Märkischen Künstlerhof. Ihre wohl verrückteste und zugleich mit erfolgreichste Idee ist das kulinarische Kunstprojekt „Eat in Art – Essen in der Kunst“, das regelmäßig einmal im Monat auf den eigenen Terminkalender kommt.

In jedem Monat steht ein anderer Künstler im Zentrum dieses ganz besonderen Events. Am 2. Juli ist dies Gustav Klimt, am 6. August Frida Kahlo, am 2. September Lili‘ukalani, am 1. Oktober Pablo Picasso.

Renée Dressler: „Wir wählen die Events immer nach den Geburtstagen der Künstler oder zu besonderen Anlässen aus. Meist gibt es dann vorab eine kleine Einführung zum Künstler von uns und wir erzählen etwas. Wichtig ist an diesen Tagen aber das Buffet, das wir in ganz enger Anlehnung an den Künstler zusammenstellen. Oft genug gibt es dann mehr als 20 verschiedene Gerichte. Bei Frida Kahlo ist es so, das wir einige ihrer Originalrezepte besitzen und deswegen genau so kochen können, wie es die Künstlerin selbst zu Lebzeiten getan hat. Und das Büffet servieren wir auf einem Bett. Auch das nicht ohne Grund, denn Frida Kahlo konnte am Ende kaum noch laufen und hat sich auf einem Bett liegend in ihre Vernissages tragen lassen.“

Die „Eat in Art“ Events beginnen um 10:30 Uhr, kosten 19,50 Euro pro Person und enden meist mit „open end“. Denn oft kommt es eben vor, dass die 40 bis 60 Personen, die aus dem ganzen Bundesgebiet anreisen, miteinander ins Gespräch kommen und über dem guten Essen dann ganz die Zeit vergessen.

Renée Dressler: „Diese Veranstaltungen sind immer ausgebucht, hier sollte man ganz dringend reservieren. Wir tragen dann immer alle Tische in die Galerie zur passenden Ausstellung und haben ein schönes Zusammensein mit dem Künstler.“

Natürlich ist das Pärchen auch selbst aktiv und mobil. Guido von Martens: „Ich hatte gerade erst eine Ausstellung in Shanghai und eröffne demnächst eine in Magdeburg. Zusammen mit Renée werde ich dann im Herbst in Frankreich mit unseren Bildern präsent sein.“ (Fotos / Text: CS)

Info: Märkischer Künstlerhof, Bahnstraße 13-14, 14656 Brieselang, Tel.: 033232-23351, www.märkü.de

Amazon legt zu in Brieselang!

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Amazon wächst. Auch am Standort Brieselang. Das machte Sylvia Reichardt, seit einem Jahr Standortleiterin im Havelländer Logistikzentrum, beim 2. Medienfrühstück am 21. Juni im Land-Hotel und Restaurant „Zum ersten Siedler“ noch einmal ganz klar deutlich.

Über 700 Mitarbeiter sind inzwischen am Standort tätig, davon 75 Prozent mit unbefristeten Verträgen. 24 Mitarbeiter wohnen sogar direkt in Brieselang. Da es auch und gerade in der Logistik immer schwieriger wird, Mitarbeiter zu finden, geht Amazon hier auch ganz neue Wege. Andreas Ruck, Senior HR Manager bei Amazon: „Wir setzen inzwischen sogar Busse ein, um die Mitarbeiter in Stendal und in Frankfurt / Oder abzuholen und jeden Tag zwei Stunden lang nach Brieselang zu fahren. Auch aus den angrenzenden Ländern und aus Osteuropa kommen viele Mitarbeiter zu uns. Das sorgt dafür, dass Englisch die Zweitsprache am Standort ist. Amazon bildet inzwischen auch aus. Erst haben wir Mitarbeiter in der IT ausgebildet, nun kommt das Thema Lagerlogistik hinzu. Ab dem nächsten Jahr möchten wir in Brieselang auch ein duales Studium etablieren.“

Im Schnitt verlassen mehrere zehntausend Pakete am Tag den Standort Brieselang, das sich als Logistikzentrum vor allem auf kleine Artikel spezialisiert hat. Sylvia Reichardt: „Neu hinzugekommen ist bei uns die Produktgruppe ‚nicht verderbliche Lebensmittel‘. Wir liefern also ab sofort auch Babynahrung, Trockenpulver und Schokolade aus.“

Mit großer Sorge schaut Amazon Brieselang auf das Weihnachtsgeschäft. Bereits ab September sollen die Mitarbeiterzahlen um 50 Prozent aufgestockt werden, um dem zu erwartenden Ansturm der Bestellungen gerecht zu werden. Sylvia Reichardt: „Man muss leider sagen, dass die Rekrutierung neuer Mitarbeiter der limitierende Faktor bei unserer Expansion ist.“

Wilhelm Garn, Bürgermeister von Brieselang, freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Amazon vor Ort: „Allein in 2017 ziehen wir vier bis fünf Millionen Euro Gewerbesteuer ein. Die zahlt Amazon natürlich nicht alleine, aber schon zu einem gewissen Teil. Da der Logistikbereich auch für Menschen interessant ist, die ansonsten schwer eine Beschäftigung finden, sorgt Amazon in Brieselang fast schon für eine Vollbeschäftigung. Amazon zahlt übrigens auch einen Teil der Kosten für den Pendlerbus, der die Mitarbeiter vom Standort zum Bahnhof Wustermark oder Brieselang bringt.“

Bedauert wurde der Wegfall des Storyteller-Wettbewerbs, der die letzten zwei Jahre für viel Spaß an den Schulen der Region gesorgt hatte. Sylvia Reichardt: „Wir arbeiten hier an einem neuen Projekt für die Schulferien.“ (Foto/Text: CS)

After Work Cocktails in Brieselang

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Gegen die aktuelle Hitze des Sommers hilft ein Besuch bei Janny‘s Eis. In Brieselang führt Madeleine Bernier das Eisgeschäft direkt am Markt. Weit über ein Dutzend leckere Eissorten warten darauf, für den überhitzten oder einfach nur eishungrigen Kunden in Waffeln und Becher gelöffelt zu werden. (ANZEIGE)

Gern gibt es vor Ort auch kreative Eisbecher, heiße Kaffeespezia­litäten (auch to go) und auf Wunsch sogar ein üppiges Frühstück gegen den Hunger am Morgen.

Nun stehen die Zeichen auf Erweiterung. Madeleine Bernier hat das Ladengeschäft gleich nebenan übernehmen können. Es wurde ein Durchbruch gemacht und tagsüber können die Gäste den 30 Quadratmeter großen Raum mitbenutzen: „Oft haben wir Kindergeburtstage bei uns oder es geht etwas lauter zu. Der Extraraum eignet sich gerade für die älteren Kunden sehr gut dafür, sich in Ruhe zurückzuziehen, um ein Eis oder ein Frühstück zu genießen. So vergrößern wir tagsüber die uns zur Verfügung stehende Ladenfläche. Inzwischen haben wir auch schon Anfragen von Vereinen und Organisationen, die den Raum gern z.B. für ein regelmäßiges Business-Frühstück nutzen möchten.“

Der Clou: Ab dem 30. Juni wird aus dem Extraraum eine Cocktail-Bar. Madeleine Bernier: „Wir haben extra einen Bartresen aufgebaut, die passende Beleuchtung installiert und eine lange Tafel zum Sitzen aufgestellt. Zunächst werden wir immer am Freitagabend ab 18 Uhr öffnen – zur After Work Cocktail Night. Wenn das gut angenommen wird, erweitern wir die Öffnungszeiten auch auf den Samstag. Unsere kleine Cocktail-Bar kann aber auch jederzeit für private Feiern oder für Firmenevents angemietet werden.“

Auf der Cocktail-Liste stehen zehn bekannte Premade-Cocktails, die für 4,50 Euro angeboten werden. Hier gibt es den Zombie, den Mojito, den Havanna Special, den Mai Tai, einen Pina Colada, den süßen Sex on the Beach, den Long Island Iced Tea, den Tequila Sunrise, den Caipirinha und den Swimming Pool. Fünf alkoholfreie Cocktails zu je 4 Euro runden das Angebot ab.

Madeleine Bernier: „Wir sehen einen großen Bedarf für eine Cocktail-Bar in Brieselang. Es gibt ja kaum etwas, wo man abends einmal hingehen kann. Wir wollten auch gezielt etwas für ein älteres Publikum anbieten, das sich ein niveauvolles Ambiente wünscht. Bereits bei den ersten Probeabenden war die Bar stets bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass wir sehr guter Hoffnung sind.“

Die Gedanken fliegen hoch, Pläne gibt es viele: „Wir planen Ausstellungen und Vernissagen in unserer Bar, wollen nur die Damen zur Ladies Night bitten und bieten als Alternative zum Cocktail auch gern ein Bier oder einen guten Wein an.“ (Fotos/Text: CS)

Info: Janny‘s Eis, Am Markt 9, 14656 Brieselang, Tel.: 0176–70769064, www.jannys-eis.com

Einer der führenden Lichtspezialisten – Lichtdienst in Falkensee

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Viele alteingesessene Falkenseer haben noch selbst in der Gaststätte „Zum Eichenkranz“ am Anfang der Freimuthstraße gesessen und im Biergarten unter Linden und Kastanien gefeiert. Das war einmal. Lange Jahre über stand der Eichenkranz ungenutzt leer – und verfiel immer mehr. (ANZEIGE)

Bis ihn die Firma LDBS Lichtdienst übernommen und für die eigenen Zwecke kernsaniert und umgebaut hat. Seit dem 30. Juni 2008 nutzt nun die ehemals Berliner Firma das Gelände als Firmensitz.

Robert Bechtle (auf dem Foto links) ist einer der beiden Geschäftsführer von Lichtdienst: „Ich war damals privat nach Falkensee gezogen und fuhr auf dem Weg nach Berlin immer am alten Eichenkranz vorbei. Als ich eines Tages sah, dass auch eine Halle zum Gelände gehört, war mein Interesse geweckt. Wir haben den Eichenkranz dann der Bank abgekauft. Das Gebäude war in einem Zustand, als hätte man es im laufenden Betrieb aufgegeben und verlassen. Überall standen unfassbar viele Flaschen herum – volle wie leere.“

Die Firma LDBS Lichtdienst verkauft ihre Waren und Dienstleistungen nicht an den Endverbraucher und hat auch keine Kundschaft in Falkensee. Mitgeschäftsführer Bernd Schwettmann: „Wir kümmern uns um die komplette Lichttechnik von Warenhäusern, Industrieanlagen und Gewerbeeinheiten. Wir planen die Lichtinstallationen, liefern die Leuchtmittel, bauen alles ein und kümmern uns dann auch um die Wartung. Zu unserer Firma gehören etwa einhundert Mitarbeiter. 25 arbeiten vor Ort in Falkensee, alle anderen sind in ganz Europa im Außeneinsatz unterwegs. Viele unserer Mitarbeiter stammen übrigens aus Falkensee.“

Im gewerblichen Umfeld geht es auch um den Umbau von alten Anlagen auf die energiesparenden LED-Systeme. Hier müssen aber ganz andere Parameter beachtet werden als im privaten Umfeld. Robert Bechtle: „Gerade im Shop-Bereich haben wir sehr lange Brennzeiten der Leuchtmittel. Tageslichtsensoren und Bewegungsmelder helfen dabei, die Lichtquellen autark ein- und auszuschalten. Im Einkaufszentrum können wir die Lampen inzwischen sogar mit Sensoren ausstatten, die Kundenbewegungen aufzeichnen, die von den Shop-Betreibern später oder in Echtzeit zu Analysezwecken ausgewertet werden.“

Echte Trends würde es in der Leuchtmittelindustrie aber zurzeit nicht geben, erfahren wir. Bernd Schwettmann: „Unsere Branche ist eine ganz langsame. Schon LED ist ein echtes Jahrtausendthema, das uns noch lange beschäftigen wird.“ (Text/Foto: CS)

Info: LDBS Lichtdienst GmbH, Freimuthstraße 2, 14612 Falkensee, www.lichtdienst.de

Großes Erdbeerfest 2017 im Hofladen Falkensee

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Das echte Landleben ist auch im Speckgürtel von Berlin gleich um die Ecke zu finden. Ein Aufenthalt im Hofladen Falkensee (www.hofladen-falkensee.de) bringt den Besucher unmittelbar mit dem bäuerlichen Alltag in Kontakt.

Da suchen Hühner einen Schattenplatz unter einem Busch, rattern Traktoren über das Feld und werden die Erdbeeren mit Stroh unterlegt, um sie vor Nacktschnecken und Bodennässe zu schützen.

Am 10. und 11. Juni hat Familie Kruse vom Hofladen erneut zum alljährlichen Erdbeer-Hoffest eingeladen, das im Rahmen der 23. Brandenburger Landpartie veranstaltet wurde. Dieses Fest zieht seit Jahren zunehmend mehr Besucher aus Berlin und dem Havelland an, die sich auf einen abwechslungsreichen Tag auf dem Hof freuen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich die Besucher auch in diesem Jahr wieder selbst auf den Feldern auf die Suche nach den dicksten und süßesten Erdbeeren machen, um die selbstgesammelten Früchte anschließend vor Ort zu bezahlen und mit nach Hause zu nehmen. Wer sich das Bücken sparen wollte, konnte fertig befüllte Körbchen einkaufen, aber auch Erdbeerkuchen probieren oder sich an der Erdbeerbowle versuchen, die frisch angesetzt ausgeschenkt wurde.

Das Erdbeer-Hoffest ist auch deswegen so beliebt, weil wirklich für jeden etwas geboten wird. So gab es auch dieses Mal für alle hungrigen Besucher Flammkuchen, Poffertjes, Wildgulasch, Rostbratwürstchen und Nackensteaks vom Grill. Der Bierwagen wurde ebenfalls sehr gut frequentiert, denn wie in jedem Jahr hatte man auf dem Parkplatz des Hofladens Bierzeltgarnituren aufgestellt, sodass die Besucher beim Essen und Trinken gemütlich sitzen und dabei Axel Szigat & Band zuhören konnten, die Evergreens wie „Resi I hol di mit dem Trecker ab“ sangen.

Für die Kinder gab es auf dem Hofgelände ein umfangreiches Programm zum Mitmachen. Sie konnten im Heu toben, auf dem Kremser mitfahren, auf Ponys reiten, das Bungeetrampolin ausprobieren oder mit einem der restaurierten Traktoren vom „Porsche-Junior-Team Falkensee“ über den Acker brausen – getreu dem Motto „Kleene Spende und ab ins Jelände.“ Sie konnten sich aber auch schminken lassen oder vom Schokobrunnen naschen. Für viele war es aber aufregender, den Hühnern des Hofladens Gras durch den Zaun zuzustecken oder die Esel zu streicheln.

Der Hofladen präsentierte vor Ort selbst gebackene Brote aus der eigenen Backstube – zum Probieren. Auch der eigene Verkauf hatte geöffnet, sodass die Besucher Obst, Gemüse, frische Eier, Fleisch, Wurst und Käse mit einkaufen konnten.
Wer das Event verpasst hat: Ende Juni, Anfang Juli beginnt wieder die Heidelbeeren-Selbstpflücke. Und für den 23. und 24. September ist bereits das nächste Kartoffelfest im Hofladen angesetzt. Den Termin sollte man sich vormerken. (Text/Fotos: CS)

Premiere Admiral a.D.: Theater in der Scheune in Schönwalde

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Einmal im Jahr studiert die Theatertruppe vom Schönwalder „Theater in der Scheune“ (www.theater-in-der-scheune.de) ein neues Stück ein. Eine leichte Komödie sollte es möglichst sein. Antonia Stahl kümmert sich seit drei Jahren um die Regie im Theater – und trifft die Vorauswahl bei den Stücken.

Sie sagt: „Die Qualität der angebotenen Werke ist alles andere als gut. In diesem Jahr habe ich leider kein Buch mehr gefunden, das mich zufriedenstellen konnte. Der Frust saß am Ende so tief, dass die Idee aufkam, selbst ein Stück zu schreiben.“

Zusammen mit Carsten Scheibe von FALKENSEE.aktuell entstand in mehreren kreativen Sitzungen im Restaurant ein Exposé als Grundgerüst für das Stück „Admiral a.D.“, das dann in den folgenden Monaten vor allem in den Nachtstunden ausformuliert wurde. Carsten Scheibe: „Wir haben das Stück dem Theaterensemble aus Schönwalde auf den Leib geschrieben. Dabei haben wir im Ping-Pong-Verfahren gearbeitet. Jeder hat eine einzelne Szene nach dem Exposé geschrieben, dann war der andere an der Reihe. Das hat super funktioniert und wir hatten sehr viel Spaß beim Schreiben.“

Antonia Stahl: „Weniger Spaß hatten die Schauspieler, die mit den Proben schon anfangen mussten, als das Stück noch längst nicht fertig war. Dafür waren sie aber in der priviligierten Lage, Einfluss auf ihre Rollen zu nehmen. Bei den Proben hat sich das Stück dann noch ordentlich gewandelt und durchaus auch verbessert.“

„Admiral a.D.“ hatte als „Komödie in drei Akten“ am 18. Juni Premiere. Weitere Aufführungen folgen am 2. und 16. Juli, am 19. August und am 3. und 16. September. Karten dafür können auf der Homepage reserviert werden.

Und darum geht es: Die Anwesenheit eines echten Admirals a.D. (Hans-Georg von Löwenstein, gespielt von Wolfgang Sellenthin) versüßt den drei gelangweilten Damen der High Society im örtlichen Golfclub den Tag. So eine charmante Begleitung voller Komplimente für die Damenwelt hatten sie noch nie. Der Admiral erwärmt das Herz der reichen Ladies Birte von Grauenfels (Marion Bauermeister), Gisela von Rosenzaun (Britta Franke-Schütte) und Alexandra von Klagenfurt (Petra Radlmaier-Brenneisen) – und sie zeigen sich gern erkenntlich. Finanziell. Doch dann tauchen alte Bekannte aus der Vergangenheit des Admirals auf, die die Idylle jäh zerstören könnten – eine wütende Exfrau (gespielt von Karla Ehl) und der verzweifelte Bruder Josef (Reinhold Ehl). Ein rasantes Versteckspiel beginnt. Auch die Damen und ihre Freunde (Günter Bonifer als Björn Müllermann) schöpfen langsam Verdacht. Ist doch nicht alles so, wie es scheint? Wer ist der Admiral wirklich? Und welche Rolle spielt bei all dem die Kellnerin Luise (Beate Rintel-Sellenthin), die überall mitmischt? Als ein Verbrechen passiert, ist die Verwirrung perfekt. Hat die Greenkeeperin Jessica (Sophie Annette Kreißig) etwas damit zu tun?

Die Premiere war mit 90 Gästen restlos ausverkauft. Unter den Premierengästen waren auch Schönwaldes Bürgermeister Bodo Oehme und Falkensees Heimatfilmerin Heide Gauert. Antonia Stahl: „Für uns Autoren war die Premiere besonders aufregend. Aber die Darsteller haben auf der Bühne wirklich alles gegeben und das Publikum ist komplett auf die Story eingestiegen.“ Carsten Scheibe: „Erstaunlich fand ich, mit welchen abstrusen Theorien die Zuschauer in der Pause ankamen, um das mögliche Ende des Stücks zu deuten. Das war für uns sehr amüsant, da eigentlich niemand das wahre Ende erraten hat.“

Thomas Schwarz aus Falkensee gehörte zu den Premierengästen. Als begeisterter Golf-Spieler schwant ihm nach dem Stück allerdings Böses für die beiden Autoren: „Die haben wirklich jedes Golf-Klischee genüsslich auf die Bühne gezerrt. Ich fürchte, die beiden können sich in keinem Golfclub der Region jemals wieder blicken lassen.“

Carsten Scheibe: „Als Autoren sind wir völlig furchtlos und gehen jedes Risiko ein. Gerade das hemmungslose Spiel mit Geschlechter-, Golf- und Standesdünkel-Klischees hat uns eine diebische Freude bereitet.“ (Text/Foto: CS)


Gefährliche Keime im Krankenhaus?

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Angelika Hoffmann ist die Leitende Hygienefachkraft in den Havelland Kliniken in Nauen (www.havelland-kliniken.de). Zusammen mit ihrem Team hat sie eine ganz konkrete Aufgabe: „Wir passen auf, dass die Patienten bei uns nicht kränker werden, als sie es vorher schon waren.“ (ANZEIGE)

Besonders wichtig ist dabei, dass Keime aller Art nicht von einem Patienten auf einen anderen überwechseln können.

Angelika Hoffmann: „Ganz besonders haben wir hier die multiresistenten Keime im Auge, die oft gleich gegen mehrere Antibiotika immun sind und die deswegen sehr schwierig zu bekämpfen sind. Viele Patienten denken, dass diese Keime per se im Krankenhaus lauern, weil nicht gut genug geputzt wird. Das stimmt aber nicht. Viele Patienten bringen diese Keime mit und verbreiten diese dann in ihrer Umgebung.“

Um das zu verhindern, gibt es im Krankenhaus seit dem Jahr 2011 ein Screening. Neu aufgenommene Patienten, die einer genau definierten Risikogruppe angehören, werden bereits bei ihrer Aufnahme auf multiresistente Keime hin untersucht und bei einem positiven Befund sofort isoliert. Zu einer solchen Risikogruppe gehört man etwa dann, wenn man im letzten halben Jahr häufig im Krankenhaus behandelt wurde, schon mit Antibiotika therapiert wurde, chronisch erkrankt ist oder in der Landwirtschaft arbeitet.

Angelika Hoffmann: „Oft sind diese Patienten kolonialisiert. Sie tragen den multiresistenten Erreger etwa in der Nase, ohne dass er dort einen Schaden anrichtet. Aber wehe, wenn er in eine offene Wunde gelangt. In einzelnen Fällen mussten in Deutschland bereits Amputationen angeordnet werden, um eine sich ausbreitende Wundinfektion einzudämmen und das Leben des Patienten zu retten.“

Die Hygieneexpertin verweist darauf, dass es noch Länder in Europa gibt, in denen Antibiotikapräparate ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind, was zur Selbstmedikation verführt. Selbst die strengeren Regeln in Deutschland würden noch besser greifen, wenn die Hausärzte Antibiotika nur in Fällen ausgeben, bei denen feststeht, dass ein Infekt nicht von Viren ausgelöst wurde – denn hier helfen Antibiotika nicht. Wird eine Antibiotikagabe nicht ordnungsgemäß zu Ende geführt, können Bakterien Resistenzen ausbilden und diese mittels Genaustausch an andere Stämmen weitergeben. So züchtet man sich multiresistente Keime heran.

Hier unterscheidet der Experte übrigens die MRSA- und die MRGN-Keime voneinander. MRSA steht für „multiresistente Staphylococcus aureus“, benennt also ein einzelnes Bakterium. MRGN sind „multiresistente Gram-negative Keime“. Hier werden mehrere Bakterienstämme wie E.coli, Pseudonomas, Acetobacter und Klebsiella zusammengefasst.

In den Havelland Kliniken greift ein nach den gesetzlichen Vorgaben des Robert-Koch-Institutes selbst erstellter Hygieneplan, der ausgedruckt etwa einen Zentimeter dick ist. Er regelt genau, welche Regeln das medizinische Personal einzuhalten hat. Angelika Hoffmann: „Früher hat man mit Formaldehyd ganze Räume vernebelt oder geräumte Betten unter die UV-Lampe gelegt, um Keime abzutöten. Heute arbeitet man viel gezielter. Wir haben ein gutes Flächendesinfektionsmittel, das Viren, Pilze, Bakterien und sogar Sporen abtötet. Und unser Personal ist angehalten, sich vor und nach jedem Kontakt mit den Patienten, mit potenziell kontaminiertem Material oder mit patientennahen Oberflächen die Hände zu desinfizieren. Wie wichtig das ist, zeigen wir immer auf unserem Aktionstag ‚Saubere Hände‘. Hier berührt unser Personal sogenannte Abklatschplatten vor und nach einer Handdesinfektion – und ist immer wieder erstaunt, wie groß der Unterschied in der Anzahl potenziell gefährlicher Keime ist.“

Wichtig ist bei aller Umsicht: Bakterien sind nur im Ausnahmefall unsere Feinde. Angelika Hoffmann: „Drei Kilo unserer Körpermasse bestehen komplett aus Bakterien. Sie schützen unsere Haut vor Pilzinfektionen und schließen im Darm Vitamine für uns auf, ohne die wir nicht leben könnten.“

Keine Freundschaft gibt es aber mit den Viren. Insbesondere das Noro-Virus ist im Krankenhaus ein gefürchteter Gast, weil es eine sehr hohe Infektionsrate aufweist. (Text/Foto: CS)

Kino-Filmkritik: Wonder Woman

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Der Comic-Gigant Marvel („Avengers“, „Thor“, „Guardians of the Galaxy“, „Captain America“, „Iron Man“) kann im Kino bereits auf zahllose äußerst erfolgreiche Superhelden-Filme zurückblicken. Konkurrent DC Comics tut sich da schon deutlich schwerer.

Filme wie „Batman vs Superman“ oder „Suicide Squad“ waren an der Kinokasse zwar finanziell erfolgreich, haben von den Kritikern und auch von den Fans so manche verbale Ohrfeige einstecken müssen. Schafft es „Wonder Woman“ nun, das Publikum wieder mit DC zu versöhnen? Zumindest lässt sich der Film satte 141 Minuten lang Zeit, um die Origin-Story der Amazone zu erzählen, die im gedruckten Comic bereits seit 1941 unterwegs ist – mit Wahrheits-Lasso, Kugel-abweisenden Metallarmbändern und einem gefährlichen Schwert in der Hand.

Eins vorweg. Gal Gadot hat sowohl als Wonder Woman als auch in ihrer Tarnidentität als Diane Prince eine solch überzeugende Leinwandpräsenz, dass zumindest die Männer keinen weiteren Wunsch mehr an die Handlung des Films hegen.

Für alle anderen Zuschauer bietet der Film von Regisseurin Patty Jenkins (“Monster“) aber so einiges. Diane wächst auf der Amazoneninsel Paradise Island auf. Sie ist die Tochter des Gottes Zeus und von Hippolyta, der Königin der Amazonen (Connie Nielson). Zunächst ganz heimlich erlernt sie hier von ihrer Tante Antiope (Robin Wright) die Kampfkunst der Amazonen. Das zahlt sich aus, denn mit der Idylle ist es bald vorbei.

Der Soldat Steve Trevor (Chris Pine) gelangt aus reinem Zufall auf die ansonsten abgeschottete Insel – und holt so den Ersten Weltkrieg ins Paradies. Diane ahnt hinter dem Weltkrieg das Tun des Kriegsgottes Ares – und zieht als Wonder Woman aus, um ihn im Zentrum des Krieges zu finden und zu vernichten.

Der Film gibt Wonder Woman ausreichend Zeit, um von der naiven Kriegerin, die von der realen Welt kaum eine Ahnung hat, zur schlauen Dame von Welt zu reifen, wie man sie im „Batman“-Film kennengelernt hat. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Soldaten Trevor ist sehr behutsam inszeniert.

Und zugleich bietet „Wonder Woman“ auch erstklassig inszenierte Action auf höchstem Niveau. Ganz egal, ob es die Kriegsszenen auf der Amazonen-Insel oder die Geschehnisse im Ersten Weltkrieg sind: Wonder Woman überzeugt als Kriegerin sehr. Das einzige Manko: Den Auftritt des echten Kriegsgottes Ares hätte man sich schenken können. Der ist leider so schlecht inszeniert, dass man sich im Kinositz nur an den Kopf fassen kann. (CS / Bild: Warner Bros. Pictures Germany)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=YCzyFgw7oIY

Kino-Filmkritik: Baby Driver

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Das ist einmal ein Film, der überrascht. Sicherlich kann man sich unter dem Titel „Baby Driver“ kaum etwas vorstellen. Aber es lohnt sich, dem Film eine Chance zu geben. Es ist die Geschichte des Fluchtwagenfahrers Baby (Ansel Elgort). Seit einem schweren Autounfall in seiner Kindheit hat er einen schweren Tinnitus und hört aus diesem Grund permanent Musik.

Die Musik, die er von einem alten iPod aus abspielt, bestimmt sein ganzes Leben und gibt mit dem Sound jede einzelne Bewegung vor. So wählt er handverlesene Songs auch gezielt aus, um beim Fahren des Fluchtwagens in genau die Stimmung zu gelangen, die es ihm ermöglicht, einer ganzen Armada von Polizeiautos zu entkommen.

Baby ist dem Gangsterboss Doc (Kevin Spacey) verpflichtet. Doc inszeniert einen Banküberfall nach dem anderen. Immer mit einer anderen Crew. Und immer mit dem gleichen Fahrer – Baby. Dabei lernt Baby die völlig durchgeknallten Gangster Bats (Jamie Foxx), Buddy (Jon Hamm) und Darling (Eiza Gonzalez) kennen.

Doch Baby hat sich in die Kellnerin Deborah (Lily James) verliebt und würde gern eher heute als morgen aus dem gefährlichen Business aussteigen. Nur ein letzter Auftrag noch, ein allerletzter – und natürlich geht alles schief und Babys Pläne sind nichts mehr wert.

Regisseur Edgar Wright legt mit „Baby Driver“ einen 1:53 Stunden langen Film vor, der überrascht, wenn man sich denn auf Verdacht ein Kinoticket gekauft hat. Endlich wird der gesamte Soundtrack eines Films einmal komplett in die Handlung integriert und legt diese zum Teil sogar fest.

Wie Baby alias Ansel Elgort, den wir bereits aus den drei dystopischen „Bestimmung“-Filmen kennen, zu „Harlem Shuffle“ durch die Straßen tänzelt, das ist ganz großes Kino. Der noch sehr junge Darsteller, der im Film kaum ein Wort sagt und trotzdem den Streifen sehr stark dominiert, ist eine wahre Entdeckung und schafft es nur mit seiner Präsenz, „Baby Driver“ zu einem kleinen cineastischen Ereignis zu machen.

Kevin Spacey als Gangsterboss und Jamie Foxx als psychotischer Bankräuber sind da eigentlich nur noch die Kirschen auf der Sahne. Gerade Spacey überzeugt mit einigen wirklich guten Sprüchen und bereitet dem Zuschauer sehr viel Freude. Der Film würde aber auch funktionieren, wenn die beiden Stars nicht mitspielen würden.

Was auch nicht vergessen werden darf: Die Autoaction mit Baby am Steuer ist absolut atemberaubend inszeniert. (CS / Bild: 2017 Sony Pictures Releasing GmbH)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=z_eVabe01tg

Kino-Filmkritik: Ich – einfach Unverbesserlich 3

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Die „Ich – einfach unverbesserlich“ Filme sind echte Kassenknüller. Nach den ersten beiden Filmen in den Jahren 2010 und 2013 kennt die ganze Welt den mürrischen Ex-Bösewicht Gru, der zusammen mit den lustigen Minions in einem Haus wohnt und drei kleine Mädchen als Waisen bei sich aufgenommen hat.

Nach zwei wirklich fantastisch gut erzählten Filmen steht nun die Frage im Raum: Kriegt das Team auch im dritten Teil die Kurve oder flacht der Hype langsam ab? Nach der Sichtung von „Ich – einfach unverbesserlich 3“ steht fest – die Qualität der Animationsfilmserie lässt nicht um ein einzelnes Yota nach. Hier hat das Filmstudio ganze Arbeit geleistet.

Im neuen Film verlieren Gru und Lucy ihren Job als Ganovenjäger bei der Anti-Verbrecher-Liga. Sie schaffen es einfach nicht, den superfiesen 80er-Jahre-Fanatiker Balthazar Bratt davon abzuhalten, einen gewaltigen Diamanten zu stehlen.

Wie gut, dass sich just in diesem schlimmen Moment ein neues Familienmitglied meldet: Gru muss feststellen, dass er einen Zwillingsbruder hat: Dru. Der ist steinreich, hat volles Haar, herrscht über Vaters Bösewicht-Erbe – und möchte nun von Gru lernen, wie man böse ist und geniale Verbrechen begeht. Gru kann der Verlockung kaum wiederstehen – und hat doch noch eine Rechnung mit Balthazar Bratt offen.

Sehr schön ist, dass sich der Film nicht allein auf diese Handlungsebene versteift. Die Minions wagen parallel dazu den Aufstand, strecken Gru die Zunge raus und ziehen los, um sich einen neuen bösen Herrn zu suchen. Und die kleine Agnes hat es sich in den Kopf gesetzt, ein echtes Einhorn zu finden. So wird es dem Zuschauer keine einzige Sekunde langweilig.

Auch der neue Film zündet wieder ein Feuerwerk des schrägen Humors. Aberwitzige Actionszenen, haarsträubende Waffensysteme, gelebter Größenwahn und krasse Sprüche sorgen bei Jung und Alt für einen deutlich gesteigerten Vergnügungsfaktor.

Gerade für die Eltern unter den Zuschauern ist der Bösewicht Balthazar Bratt ein Knaller – mit seiner Vokuhila-Frisur, seinen Gadgets aus den Achtzigern, den Michael-Jackson-Moves und einem Soundtrack längst vergessener Kultsongs, die hier sogar als Waffe eingesetzt werden.

Auch optisch macht der Film alles richtig. In punkto Detailverliebtheit und 3D-Qualität packt er noch einmal eine Schippe drauf, ohne sich dabei zu sehr von den Vorgängern zu entfernen. (CS / Bild: UPI Germany)

Tipp: 5 von 5 Sternen
FSK: ab 0 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=yqkJ1ch2FNw

Spandauer Havelfest 2017

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Das Spandauer Havelfest (www.spandauer-havelfest.de) ist so etwas wie der Spandauer Weihnachtsmarkt. Nur im Sommer. Und an der Havel gelegen. Es findet stets im Juni statt und zwar direkt am Lindenufer – nur ein paar Schritte von der Altstadt entfernt.

Hier spannte sich auch dieses Jahr drei Tage lang ein bunter Budenzauber direkt an der Havel entlang. Die Besucher des Festes konnten in aller Ruhe die „Meile“ zwischen der Eisenbahn- und der Juliusturmbrücke am Wasser entlanglaufen und sich vom umfangreichen Angebot inspirieren lassen.

Viele Buden boten leider das Ewiggleiche an. Handyhüllen, Gürtel, Taschen, Mag­netschmuck, Edelsteine und Klamotten. Wer aber nur lange genug die Augen offenhielt, fand auch das Besondere.

Peter Straube war so etwa am Stand des Spandauer Lädchens „Elli Lakritze & mehr“ zu finden. Hier bot er edle Lakritzen vor allem aus dem hohen Norden an: „Wir sind bestimmt schon das fünfte Mal dabei beim Havelfest. Dieses Mal stellen wir eine besondere Neuheit vor: Salty Licorice. Das sind Kartoffelchips aus Finnland, die ganz dezent nach Lakritze schmecken. Unsere Standbesucher lieben es.“

Gleich um die Ecke war Andreas Richter von der Manufaktur „Schokoklunker“ präsent. Der Friedrichshainer verkaufte selbstgefertigten Schmuck, der aussah wie Schokolade. Wer sich eine Schokopraline als Kettenanhänger um den Hals hängt, muss Naschkatzen fortan auf Abstand halten. Über 60 Formen hat der kreative Berliner auf Lager. Die kleinsten Schokoanhänger aus Kunststoff sind nicht größer als einen halben Zentimeter.

Michel Rüdiger aus Zehlendorf hatte die Ware, die zurzeit alle Kids beschäftigt. Er fragte jeden: „Spinnt ihr auch schon?“ Über 500 Fidget Spinner hatte er mit dabei: „Neu sind die Spinner aus Edelstahl und mit Nanolager. Die kosten schon einmal 30 Euro, erlauben aber die schärfsten Tricks.“

Die meisten Besucher des Havelfests mochten gar nichts Bleibendes kaufen. Sie freuten sich über die vielen Fressbuden. Hier gab es Fish & Chips, Spanferkel vom Grill, Veggieburger, frittierte Kartoffelchips, Softeis „wie früher in der DDR“, dicke Knoblauchbrote und so wunderlich-wundervolle Dinge wie etwa einen böhmischen Feuer-Kringel-Kuchen. Überall entlang der Havelfest-Meile waren Bierzeltgarnituren aufgebaut, sodass man direkt am Wasser oder auf den Wiesen mit Freunden quatschen konnte – bei einem Bier, einem Cocktail oder eben bei einem Happen Essen.

Über 20 Live-Konzerte (u.a. mit „Ulli und die Grauen Zellen“ und „Four Roses“) auf drei Bühnen sorgten während der drei Tage für die Unterhaltung. Der Höhepunkt des Events – ein leuchtendes Höhenfeuerwerk am Samstagabend. (Text/Fotos: CS)

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