Quantcast
Channel: Seite 3 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all 5323 articles
Browse latest View live

Zeugnisfete im Stadtbad Nauen zog Kinder in Scharen an

$
0
0

Rechtzeitig zur Zeugnisfete am Ende des Schuljahres konnten am Mittwoch die Jungs und Mädels die neuen Spielgeräte hinter dem ebenfalls neuen Eingangsbereich in Beschlag nehmen – darunter ein großes Spielschiff, einen Wasserspielplatz, Schaukel, Trampolin und weitere Spielgeräte.

Gemeinsam eröffneten Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD), Friederike Harnisch, die kommissarische Fachbereichsleiterin für Bildung und Soziales der Stadt Nauen, und DLG-Chef Carsten Zieris den Spielbereich. Ein ungeduldiger Pulk Kinder – ausgerüstet mit vielen kleinen Scheren – half den drei Erwachsenen eifrig dabei, das Band zur Eröffnung zu durchtrennen.

Yanik (15) aus Nauen kletterte aus dem Schwimmerbecken. Er nutzt die Zeugnisfete, um sich von seinen Kumpels zu verabschieden. „Ich fahre morgen mit meinen Eltern zwei Wochen nach Dänemark, und heute will ich erstmal Ferienbeginn feiern“, bekräftigte der Teenager. Das Team des Quartierbüros bastelte unterdessen gemeinsam mit den Kindern fleißig an den Holzblumen und bemalten dazu riesige Blütenblätter. „Zusammengebaut sollen sie dann später ihr neues Zuhause auf der Blumenwiese im Nachbarschaftsgarten in der Feldstraße finden“, kündigt Ralf Fischer vom Quartierbüro an.

„Mit der Zeugnisfete sollen die Kinder für ihre Anstrengungen in der Schule der letzten Monate auch belohnt werden“, sagt Anne Gillwald-Leppin, Koordinatorin der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Nauen. „Die Veranstaltung ist auch in diesem Jahr eine Kooperation zwischen den in Nauen ansässigen Trägern für Schulsozial- und offener Jugendarbeit – also der Caritas, der Johanniter Unfallhilfe, Humanistischer Freidenkerbund und Mikado. Die Träger haben hier eine tolle Möglichkeit, sich mit ihrem breiten Angebot bei den Nauener Kindern und Jugendlichen bekannt zu machen“, sagt Gillwald-Leppin.

Badebetriebsleiter Stephan Preuß fasste den Tag treffend zusammen: „Passt alles: Wetter top, Superstimmung bei den Kids, klasse Spiele und Musik – was will man mehr?“ Sogar die Freiwillige Feuerwehr Nauen war mit einem Einsatzfahrzeug vor Ort – nicht wegen Lösch-, sondern wegen Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus unterstützen erstmalig das Quartiersmanagement/Stadtkümmerei sowie zahlreiche freiwillige Helfer und andere soziale Einrichtungen wie die Kita Kinderland diesen Event.

Auch Eltern waren in diesem Jahr ehrenamtlich bei der Mitgestaltung dabei. Ein Papa sorgte für Feten-Musik, andere Eltern veranstalten wiederum ein Wettrutschen. „Die Zeugnisfete ist auch eine Art Erprobungsfläche. Im kommenden Jahr soll das ehrenamtliche Engagement noch viel stärker in die Zeugnisfete eingebunden werden“, beschreibt Gillwald-Leppin die Pläne. Veranstalter ist die übrigens DLG Nauen mbH. Mitfinanziert wird diese Kooperation von der Stadt Nauen.

Bis August sollen unter anderem auch noch der Saunagarten errichtet werden und Nacharbeiten am Gebäude erfolgen. Bei der feierlichen Neueröffnung am Mittwoch, 9. August ab 10 Uhr, wird das Stadtbad Nauen dem Publikum offiziell vorgestellt. Nach weniger als einem Jahr Bauzeit bei laufendem Betrieb wurden in den vergangenen Wochen die neuen Gebäude und Stationen fertiggestellt. Damit sind die ersten Maßnahmen aus dem Projekt „Soziale Stadt“ abgeschlossen. Weitere Informationen zum Stadtbad: www.stadtbad-nauen.de. (Text/Fotos: Norbert Faltin für die Stadtverwaltung Nauen)

Bildunterschrift: Carsten Zieris, Detlef Fleischmann und Friederike Harnisch bekommen bei der Freigabe der Spielgeräte eifrige Unterstützung (v. l.).


Falkensee: Kreisverkehr an der Spandauer Straße und Ortsdurchfahrt L201 offiziell freigegeben

$
0
0

Der Verkehr fließt bereits wieder und mit dem traditionellen Durchschneiden des Bandes gaben Landrat Roger Lewandowski, Landtagsabgeordnete Barbara Richstein, Staatssekretärin Ines Jesse und Bürgermeister Heiko Müller am vergangenen Mittwoch nun auch offiziell den ersten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt Falkensee der Landesstraße 201 frei.

Nach einjähriger Bauzeit konnten die Sanierungsarbeiten am Kreisverkehr und an der Spandauer Straße bis zur Einmündung Humboldtallee bereits drei Monate früher als geplant abgeschlossen werden.

Zu dem feierlichen Anlass versammelten sich auf dem angrenzenden Parkplatz des Hellweg-Baumarktes Vertreter des Land Brandenburg, des Kreises und der Stadt Falkensee, Stadtverordnete, Bauleute, Gewerbetreibende der Umgebung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Staatssekretärin des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung Ines Jesse, die bereits vor einem Jahr den ersten symbolischen Spatenstich zu dem Bauvorhaben setzte, richtete ihren Dank an den Landesbetrieb Straßenwesen und die Baufirma und lobte den zügigen Abschluss der Baumaßnahme, die insbesondere die Verkehrssicherheit für Fußgänger, Radfahrer sowie auch Autofahrer verbessert. „Ich freue mich, dass der Straßenabschnitt jetzt vor allem für Radfahrerinnen und Radfahrer und für alle, die zu Fuß unterwegs sind, deutlich sicherer geworden ist. Der Unfallschwerpunkt am Kreisel ist beseitigt. Gleichzeitig konnte durch die Einschränkung des motorisierten Verkehrs der Lärm gemindert werden.“

Bürgermeister Heiko Müller betonte, dass mit der Neugestaltung der Spandauer Straße auch deren Bedeutung als Lebensader der Stadt wieder mehr Wert zugetragen wird: „Mit dem Ausbau der wichtigsten Straße in Falkensee sind wir für die Zukunft gewappnet. Dabei war es kein einfaches Vorhaben. Als eine der meist befahrenen Achsen war die Kapazität der Spandauer Straße während der Bauzeit stark beeinträchtigt. Durch geschickte Verkehrslenkung, beispielsweise über die Panzerstraße, konnte der Verkehr jedoch entlastet werden und rollte weiterhin.“ Einen besonderen Dank richtete Heiko Müller in dem Zuge an alle Gewerbetreibenden und Bürger im Bauumfeld für ihre Geduld. Er lobte außerdem die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt.

Die Kosten für den Umbau des Abschnitts lagen bei 3,1 Millionen Euro. Davon trägt das Land Brandenburg 2,5 Millionen Euro, die Stadt Falkensee hat sich mit 600.000 Euro beteiligt. Davon erhält sie 150.000 Euro aus Fördermitteln zurück. Im Zuge der Sanierung mussten 29 Bäume entlang der Strecke gefällt werden. Dieser Eingriff wird mit mehr als 77 Neuanpflanzungen von Linden und Rotbuchen mit einem Wurzelschutz ausgeglichen.

Mit der Neugestaltung des Kreisverkehrs, dem Anlegen der getrennten Richtungsfahrbahnen und der Mittelinsel sowie der umfangreichen Leitungsverlegung verschiedener Medienträger ist der erste Bauabschnitt fertiggestellt. Nun beginnen die Planungen für die Sanierung im weiteren Verlauf der Spandauer Straße bis zur Berliner Stadtgrenze. Das Stadtoberhaupt erhofft sich hier eine gute Abstimmung mit Berlin, denn auch im nächsten Bauabschnitt soll die Belastung für die Verkehrsteilnehmer möglichst gering gehalten werden. (Text/Foto: Stadt Falkensee)

Der Deutsche Jugendfeuerwehrtag 2017 kommt nach Falkensee – Vertrag über die Ausrichtung ist unterzeichnet

$
0
0

Im September ist Falkensee Austragungsort des Deutschen Jugendfeuerwehrtages und des Deutschen Feuerwehrverbandstages. Das erklärten am vergangenen Dienstag nun auch offiziell der Falkenseer Bürgermeister Heiko Müller und Vertreter des Deutschen Feuerwehrverbandes sowie der Landes-, Kreis- und Jugendfeuerwehren mit der feierlichen Unterzeichnung des Vertrages.

Falkensee stellt sich als Gastgeber einer großen Aufgabe, denn erstmalig tagen die beiden Gremien Deutscher Feuerwehrverband und Jugendfeuerwehrverband gemeinsam. Dazu ist die Gartenstadt der erste Austragungsort im Land Brandenburg. Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverband e.V. erklärt sich bei der Vertragsunterzeichnung sehr dankbar darüber, dass Falkensee sich dieser Aufgabe annimmt. „Ich weiß, welche Herausforderungen in der Organisation und Umsetzung der Veranstaltungen stecken. Daher sind wir froh mit Falkensee einen Partner gefunden zu haben, der das stemmen kann. Mit der Zusammenlegung beider Veranstaltungen möchten wir signalisieren: Wir sind eins – Feuerwehr und Jugendfeuerwehr gehören zusammen! Falkensee bietet uns die Chance, dies zu zeigen.“ Im Rahmen des Deutschen Jugendfeuerwehrtages trifft sich der Feuerwehr-Nachwuchs einmal jährlich zum Austausch sowie zu kreativen und sportlichen Wettbewerben. Auf den Delegiertenversammlungen und Tagungen besprechen junge und erwachsene Mitglieder Themen und Belange der Feuerwehr. Daneben wird auch für große und kleine Feuerwehr-Fans und Interessierte jede Menge geboten.

Bürgermeister Heiko Müller verkündete, dass es an diesem Wochenende ohnehin viel zu sehen gibt in Falkensee. Denn um den Bereich der Stadthalle finden neben dem Deutschen Jugendfeuerwehrtag am 9. September auch das Falkenseer Stadtfest, die Trainingseröffnung des Turn- und Sportvereins Falkensee (TSV) sowie die Falkenseer Kunstmeile statt. „Wir hoffen, dass sich die Veranstaltungen gegenseitig positiv beeinflussen. Es wird einen regen Austausch und viel Leben geben, bis hin zur Rosenstraße, wo am Sonntag die Deutschen Meisterschaften zum Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgetragen werden.“

Daniel Brose, Stadtbrandmeister der Falkenseer Feuerwehr, lenkt die Organisation der Veranstaltung im Ort. Seine Kameraden sind bereits seit Wochen mit der Planung und Vorbereitung beschäftigt. Viel Unterstützung erfahren sie dabei durch die Stadt Falkensee sowie die Feuerwehrverbände. Diesen Einsatz weiß Daniel Brose besonders zu schätzen: „Eine solche Veranstaltung zu stemmen, ist auch nur durch Zusammenarbeit möglich. Und das können wir hier in besonderem Maße erleben. Wir arbeiten in einem gut organisierten Netzwerk zusammen, dass sich über alle Strukturebenen erstreckt.“ Auch zahlreiche Nachbargemeinden haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. „Wir haben gemeinschaftlich tolle Aktionen auf die Beine gestellt. Wir nutzen unsere Chance zu zeigen, wie bunt und vielfältig die Feuerwehr ist und dass in dieser Gemeinschaft jeder seinen Platz finden kann.“ Wie viel Spaß die Feuerwehr macht, können Besucher auf der Aktionsmeile im Gutspark erleben. Zu dieser haben sich über 40 Aussteller mit Mitmach-Angeboten für Spiel, Spaß und Sport angekündigt.

Große und kleine Gäste sind zum Deutschen Jugendfeuerwehrtag unter dem Motto „Unsere Welt ist bunt! Feuerwehr vereint!“ herzlich eingeladen. Den Auftakt bildet der Eröffnungsabend am 7. September auf dem Campusplatz. Auf der Aktionsmeile können Besucher am Samstag, 9. September von 10 bis 18 Uhr ihr Geschick erproben. Am Sonntag, 10. September besteht dann die Gelegenheit, die Jugendfeuerwehrangehörigen bei der Deutschen Meisterschaft im Sportpark Rosenstraße anzufeuern.

Daneben lädt auch das jährliche Stadtfest am Samstag, 9. September von 10 bis 18 Uhr mit jeder Menge Unterhaltung für alle Altersklassen ein. Auf der Falkenseer Kunstmeile auf dem Seegefelder Anger präsentieren von 11 bis 18 Uhr zahlreiche Künstler ihre Werke. Bei der TSV-Trainingseröffnung sind von 10 bis 13 Uhr alle Sportbegeisterten zum Zuschauen und Mitmachen eingeladen. (Text/Foto: Stadt Falkensee)

Foto: Personen von links nach rechts: Werner Siegwart-Schippel (Präsident Landesfeuerwehrverband Brandenburg), Hartmut Ziebs (Präsident Deutscher Feuerwehrverband e.V.), Dr. Müjgan Percin (DFV-Bundesgeschäftsführerin), Bürgermeister Heiko Müller, Daniel Brose (Stadtbrandmeister Falkensee), Jan von Bergen (Stellv. Landesjugendfeuerwehrwart Brandenburg), Daniel Weber (Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Havelland) und Antje Koch als Vertretung der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Falkensee: Staatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil übergibt Förderbescheid an die Kunstschule Haus am Anger

$
0
0

Am vergangenen Dienstag hat die Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Dr. Ulrike Gutheil der Falkenseer Jugendkunstschule Creatives Zentrum „Haus am Anger“ den diesjährigen Fördermittelbescheid überreicht und damit die Bedeutung der Kunstschule für das Land gewürdigt.

Die Staatssekretärin nutzte die Gelegenheit für eine eigehende Besichtigung der städtischen Einrichtung zusammen mit Leiter Ingo Wellmann, Bürgermeister Heiko Müller, Landtagsabgeordneter Barbara Richstein und Amtsleiterin Margot Reeck von der Stadtverwaltung.

Die Kunstschule erhält in diesem Jahr eine Landesförderung in Höhe von rund 40.000 Euro für ihre Arbeit. „Kulturelle Bildung ist ein Schwerpunkt der Kulturpolitik in Brandenburg – und die Kunstschulen gehören dabei zu den wichtigsten Akteuren. Die Falkenseer Kunstschule unterrichtet rund 170 Kinder, macht besondere Angebote sowohl für Kinder mit Behinderungen als auch mit besonderen Begabungen und kooperiert mit Regel- und Förderschulen – damit erfüllt sie unsere Qualitätskriterien in vorbildlicher Weise“, so Dr. Ulrike Gutheil zur Fördermittelübergabe. Staatlich anerkannte Musik- und Kunstschulen müssen unter anderem einen kontinuierlichen und pädagogisch planmäßigen Unterricht sowie eine spezielle Talentförderung nachweisen. Eine wichtige Rolle spielen auch Kooperationen der Musik- und Kunstschulen mit weiteren Kultur-, Bildungs- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie Angebote für Menschen mit Behinderungen.

Derzeit gibt es 35 anerkannte Musik- und Kunstschulen im Land Brandenburg. Die Kunstschulen erhalten jährlich 400.000 Euro, die Musikschulen rund 4,7 Millionen Euro. „Ich freue mich, dass wir unsere Unterstützung für die Musik- und Kunstschulen in den vergangenen drei Jahren um 2,35 Millionen auf rund 5,1 Millionen Euro fast verdoppeln konnten. Damit können wir die Rahmenbedingungen für Kulturelle Bildung im Land entscheidend verbessern“, so die Staatssekretärin.

Das Creative Zentrum „Haus am Anger“ ist seit Mai 2015 offiziell anerkannte Kunstschule im Land Brandenburg und erfüllt damit die Voraussetzungen zur Landesförderung. Wie gut die Fördermittel im „Haus am Anger“ investiert sind, konnten die Anwesenden beim Rundgang vor Ort feststellen. Neben Werkstätten für Plastisches Gestalten, Malerei, Nähen oder Holzarbeiten bietet das Haus, das ursprünglich einmal eine Dorfschule sowie ein Pionierhaus war und seit der Wende als Kunsthaus für Kinder fungiert, jede Menge Kurse und Workshops rund um die Themen Natur, Umwelt, Gesang und Theater. Sogar ein Tonstudio kann hier genutzt werden und im hauseigenen Labor experimentieren Nachwuchs-Wissenschaftler für „Jugend forscht“. Bürgermeister Heiko Müller sieht gerade dieses vielfältige Zusammenspiel der kreativen Bereiche als die auszeichnende Besonderheit der Einrichtung: „Die Kombination vielfältiger Angebote aus Kunst, Wissenschaft und Umwelt, wie sie im Haus am Anger zu finden sind, zeichnet die Kunstschule aus und wird in anderen Einrichtungen im Land Brandenburg nicht in dieser Gesamtheit angeboten.“ (Text/Foto: Stadt Falkensee)

Foto: Personen von links nach rechts: Leiter des Haus am Anger Ingo Wellmann, Staatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil, Amtsleiterin der Stadtverwaltung Falkensee Margot Reeck, Landtagsabgeordnete Barbara Richstein und Bürgermeister Heiko Müller.

3. FALKENSEE.aktuell Bogenschiessen

$
0
0

Auf Mittelaltermärkten haben Kinder oft zum ersten Mal die Möglichkeit, einen einfachen Bogen in die Hand zu nehmen und ein paar Holzpfeile fliegen zu lassen. Wer dem Bogenschiessen aber mehr als nur ein paar flüchtige Momente schenken möchte, hat dazu in der Regel wenig Gelegenheit.

Zum Glück gibt es im Havelland den SV Dallgow 47 e.V. (www.sv-dallgow.de), der bereits seit vielen Jahrzehnten über eine eigene Bogensportabteilung und einen Bogenschiessplatz in direkter Nachbarschaft zur B5 verfügt. Hier sind vor allem Schützen aktiv, die einen Olympischen Recurvebogen oder einen modernen Compound-Bogen verwenden. Auf dem Platz schießen sie damit traditionell auf 70, manchmal sogar auf 90 Meter.

Am 13. Mai veranstaltete FALKENSEE.aktuell bereits zum 3. Mal zusammen mit den versierten Bogenschützen ein großes Fun- und Kennenlernevent für Neugierige aus der Region, die den ebenso anspruchsvollen wie entspannenden Sport einmal intensiver ausprobieren wollten. Knapp 40 Personen hatten sich im Vorfeld angemeldet und ließen sich auch vom grauen Nieselwetter nicht abhalten, den Weg in die Dallgower Markomannenstraße anzutreten.

Die Helfer aus der Bogensport-Abteilung hatten im Vorfeld bereits alles vorbereitet. Für die Schützen standen acht runde Strohscheiben bereit, die mit großen Auflagen bestückt waren. Beim Bogensport heißt es nicht „Alles ins Schwarze“ wie bei den Knallschützen, sondern „Alles ins Gold“. Das Zentrum der Zielscheibe leuchtet nämlich golden mit der 10 und der 9. Es schließen sich rote, blaue, schwarze und weiße Wertungskreise an. Treffer werden beim Bogensport übrigens als „Ringe“ gewertet.

Vor dem Event richtete Peter Sach, ehemaliger Deutscher Meister im Bogensport und Abteilungsleiter im SV Dallgow, einige Worte an die Neu-Schützen. Er erklärte ihnen den richtigen Stand, die Handhabung des Bogens und einige wenige Basics zum Zielen ohne Visier, nämlich über den Pfeil. Anschließend durften sich die Teilnehmer selbst auf die acht Zielscheiben verteilen. Zu jeder Zielscheibe gehörte ein eigener Betreuer aus dem Verein. Er sollte „seine“ Schützen unter die Fittiche nehmen, an der Schießlinie Hilfestellung und Tipps geben, vor allem aber auch für die Sicherheit sorgen. Die Schützen bekamen Recurve-Bögen mit Holz-Mittelteil und etwa 16 bis 18 lbs Zugkraft – ohne Visier und ohne Stabilisator. Dafür gab es aber einen Armschutz für den Arm, der den Bogen hält – um schmerzhafte Abschürfungen durch die beim Schiessen losgelassene Sehne zu vermeiden. Auf einen Finger-Tab beim Schießen konnte verzichtet werden, da die Zugkraft der Bögen nicht so hoch gewesen ist, als dass man die Fingerkuppen hätte schützen müssen.

Zunächst konnten sich alle 40 Teilnehmer des 3. Bogenschiess-Events ohne Wertungs-Stress auf eine Entfernung von zehn Metern zur Scheibe warmschießen – mit jeweils vier Pfeilen. Vielen Schützen bereitete es zunächst noch Probleme, die Sehne des Bogens wirklich bis zum Gesicht zu ziehen, um einen Berührungspunkt zu finden, der möglichst immer gleich bleibt. Dennoch ging kaum ein Pfeil daneben und fast alle Schützen fanden schnell in eine Routine, sodass zumindest das Treffen der Scheibe kein Problem war. Das lag sicherlich auch an den Trainern vor Ort, die sich ganz auf ihre Schützlinge konzentrieren konnten – und ihre Erfahrung im Intensiv-Coaching weitergaben. Dazu zählten auch zwei Gäste von den Blankenfelder Bogenschützen: Maika Heinrich und Robin Meining. Robin Meining schießt zusammen mit Peter Sach in der Deutschen Bundesliga.

Sehr cool: Um beim Schießen nicht im Regen stehen zu müssen, hatte der SV Dallgow ein großes Zelt über die Schießlinie gestellt, sodass die Schützen nicht darüber nachdenken mussten, wie einzelne Regentropfen den Weg des Pfeils hätten beeinflussen können.

Nach einigen Durchgängen war es dann so weit. Nun wurde es ernst. Die Schießlinie wurde um zehn Meter nach hinten verlegt, sodass die Schützen auf einmal aus 20 Metern Entfernung anlegen mussten. Eine Verdopplung der Entfernung hört sich für Außenstehende nicht besonders knifflig an. Wenn man aber an der Schießlinie steht, wird das Ziel doch um ein ganzes Stück kleiner. Bei einer ersten Proberunde zischten dann auch so einige Pfeile an der Zielscheibe vorbei – oder bohrten sich ins Ständerwerk.

Beim ersten Turnier des Events ging es in drei Wertungsrunden à vier Pfeile darum, so viele Ringe wie nur möglich auf 20 Meter Entfernung zu schießen. Nun kamen zur frisch erlernten Schießtechnik noch das Adrenalin und die Aufregung hinzu. Aber die Trainer hatten sehr gut gearbeitet: Das Niveau der Schützen war in diesem Jahr so hoch wie noch nie zuvor. Von 120 Ringen, die man in den drei Durchgängen erreichen konnte, schafften sieben Schützen einen Schnitt von 80 Ringen oder besser:

1. Steffen Rahmel (102)
2. Thomas Schwarz (90)
3. Frank Wagner
Martin Bartsch (je 86)
5. Uwe Blasko (85)
6. Sebastian Hakansson (83)
7. Anja Gürgen (80)

Die guten Leistungen wurden umgehend belohnt. Nachdem der Wetterbericht tagelang für den Samstag schlimme Gewitter und andauernde Regenschauer prophezeiht hatte, kam mitten im Turnier die Sonne heraus und das Zelt durfte weichen, sodass die Schützen wieder im Freien den Pfeil auf die Sehne legen konnten.

Nach dem ersten Turnier hatte das Catering des Vereins auch den Grill entsprechend bestückt, sodass zur Pause gerufen wurde. Es gab Würstchen und Nackensteaks vom Grill, dazu Buletten, Brötchen, Kartoffelsalat und Couscous. So konnten sich alle Teilnehmer stärken, sich mit den Teammitgliedern austauschen und erste Bogenschießabenteuer zum Besten geben.

Nach der Pause ging es weiter mit einem zweiten Turnier. Nun ging es im K.O.-System gegen einen Gegner zur Sache. Immer zwei Schützen von benachbarten Scheiben feuerten vier Pfeile ab, um abschließend herauszufinden, wer von ihnen die meisten Ringe hat. Der unterlegene Schütze schied sofort aus dem Event aus, der Gewinner kam in die nächste Runde.

Von Runde zu Runde halbierte sich das Feld. Aus 40 Schützen wurden so 20, dann zehn und schließlich 5. Am Ende blieben drei Schützen übrig, die im Finale direkt gegeneinander antraten – mit vier Wertungspfeilen. Die Ringzahl dieser letzten Passe entschied dann über Sieg oder Niederlage.

Sören Flachowsky stach 21 Ringe in die Scheibenauflage, Joachim Kaczmarzik brachte es auf 29 Ringe und Steffen Rahmel dominierte auch bei dieser Runde mit 35 von 40 möglichen Ringen. Das zweite Turnier endete demnach mit diesem Ranking:

1. Steffen Rahmel
2. Joachim Kaczmarzik
3. Sören Flachowsky

Die drei Gewinner bekamen sehr schöne Siegerpokale aus Glas von Abteilungsleiter Peter Sach überreicht.
Wer nach vier Stunden Bogensport immer noch nicht genug hatte vom Schießen, konnte zum Abschluss des Events auch einmal einen der deutlich zugstärkeren Vereinsbogen in die Hand nehmen und ein paar Pfeile schießen, um den Unterschied zu spüren. (Fotos/Text: CS)

Zu Besuch im Havellandhof Ribbeck

$
0
0

Viele Familien ziehen aus der Großstadt Berlin „aufs Land“. In Brandenburg bauen sie sich im Speckgürtel gern ein Haus, genießen den idyllischen Garten im Grünen und freuen sich, dass sie nun echte „Landeier“ sind. Dabei haben sie einen richtigen Bauernhof oft noch nie aus der Nähe gesehen. (ANZEIGE)

Wer einmal wissen möchte, wie moderne Landwirtschaft funktioniert, kann am 10. und am 11. Juni den Havellandhof Ribbeck besuchen. Er nimmt an der „23. Brandenburger Landpartie“ teil und öffnet an diesen Tagen das eigene Tor für viele neugierige Besucher, die sich dann auf eine spannende Führung freuen dürfen.

Peter Kaim (47) ist Agrarbetriebswirt und stammt aus dem bayerischen Schwabenland. Im Januar 93 ist er mit seiner Frau ins Havelland gezogen, weil der elterliche Hof zu klein war, um noch eine weitere Generation zu versorgen. Den Havellandhof Ribbeck hat er mit gegründet und aus eigener Kraft zu dem gemacht, was er heute ist. Inzwischen arbeiten zehn Menschen auf dem Hof, der sich mit den drei Attributen „Milchwirtschaft, Ackerbau und Blumenwiese“ perfekt beschreiben lässt.

Für Peter Kaim ist das Schlagwort, um das sich alles dreht – „Kreislauf Wirtschaft“. Auf den Feldern wird eine fünfgliedrige Fruchtfolge mit Untersaaten und Zwischenfrüchten realisiert. Mitte Mai wurde auf 55 Hektar Fläche Grünschnittroggen geerntet. Aus dem abgemähten Grüngut entsteht auf diese Weise das Material für die nächste Silage. Das wird später verwendet, um die eigenen Kühe zu füttern. Der Acker wird anschließend nicht umgepflügt, sondern direkt mit Mais bepflanzt. Die Wurzeln vom Grünschnittrogen halten den fruchtbaren Boden zusammen und verhindern, dass er vor allem in Hanglage vom Regen ausgeschwemmt wird.

Auf dem Hof stehen 140 Milchkühe, die 2016 insgesamt 1.222.422 Kilo Milch produziert haben. Peter Kaim: „Der Milchpreis ist leider immer noch am Boden. Zurzeit machen wir mit dem Kuhmist mehr Umsatz als mit der Milch. Da ist doch irgendwas im System falsch. Die Politik muss verstehen lernen, dass wir die Milchproduktion nicht mal eben abschalten können. Ich kann doch auch als Bauer nicht einfach meine Kühe abschaffen, sobald der Milchpreis unrentabel wird. Das sind doch lebendige Wesen.“

Tatsächlich ist der Havellandhof Ribbeck vorbildlich, was die Haltung der Milchkühe anbelangt. Die nutzen einen riesigen Stall ohne Gitter und Boxen, der direkt mit einer großen Weide verbunden ist, sodass die Kühe selbst entscheiden können, ob sie sich lieber drinnen oder draußen aufhalten möchten.

Der Mist der Kühe wird gleich verwendet für die eigene Biogasanlage, die auf dem Hof installiert wurde. Sie erzeugt stündlich 380 kW elektrische Energie und 430 kW thermische Energie. Die Wärme wird vor Ort eingesetzt, um Getreide, Ölsaaten, Mais oder Hackschnitzel zu trocknen. Über das selbst aufgebaute Nahwärmenetz Ribbeck werden aber auch die eigene Werkstatt und das Sozialgebäude beheizt.

Außerdem profitieren 15 Haushalte und ein Mehrfamilienhaus in Ribbeck, das Schloss Ribbeck, die Evangelische Kirche, die Alte Brennerei und das Storchen Nest Ribbeck von der Wärmeleistung. Die Wärmenutzung rechnet Peter Kaim direkt mit seinen Kunden ab: „Meine Philosophie ist eben die Kreislaufwirtschaft. Alles, was wir tun, ist in mehreren Kreisläufen miteinander verwoben und sorgt dafür, dass der Hof funktioniert. Die Biogasanlage hat übrigens einen großen Vorteil: Ich kann diese Energie in Form von Biogas speichern, das geht bei der Wind- und Sonnenenergie nämlich nicht so leicht.“

Eine echte Besonderheit für jeden Tag und nicht nur für die Landpartie ist die eigene Blumenwiese direkt an der B5 gleich hinter Ribbeck.

Hier wachsen im Frühjahr 130.000 Tulpen in über hundert Sorten. 10 Tulpen, die man vor Ort selbst aus der Erde schneidet, kosten fünf Euro, die in einer Kasse zu hinterlegen sind. Peter Kaim: „Hier vertrauen wir auf die Ehrlichkeit der Kunden. Aber das funktioniert seit 14 Jahren recht gut. Ab Ende Juni und dann bis in den September hinein können auch Gladiolen und Sonnenblumen auf unserem Acker geschnitten werden.“ (Fotos/Text: CS)

Info: Havellandhof Ribbeck, Alte Hamburger 25, 14641 Nauen OT Ribbeck, Tel.: 03321-47938, www.ribbeck-agrar.de

Brauchen wir eine neue Stadtbibliothek in Falkensee?

$
0
0

Ganz Falkensee diskutiert über das Hallenbad, sinniert über das Parkplatzproblem nach, achtet auf die Auslastung der neuen Stadthalle und würde gern lieber heute als morgen neuen bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die CDU in Falkensee möchte noch ein weiteres Thema aufmachen: Wie soll es mit der Stadtbibliothek im Ort weitergehen?

Um das zu diskutieren, fand am 11. Mai eine öffentliche Diskussionsrunde im Restaurant Karyatis statt.

Daniela Zießnitz, CDU-Fraktionsvorsitzende: „Die Stadtbibliothek ist unserer Meinung nach in die Jahre gekommen, sie ist zu klein und stark verwinkelt. Sie bietet keine Aufenthaltsqualität, es fehlt an Personal – und für Behinderte oder für Mütter mit Kinderwagen ist sie nicht zugänglich.“

Im Rahmen der Diskussionsrunde wurde festgestellt, dass die Stadtbibliothek im Hof zwischen der Europa-Grundschule am Gutspark und der neuen Stadthalle noch eine Struktur wie vor der Wiedervereinigung aufweist. Die Bevölkerung habe sich seitdem aber glatt verdoppelt. Auch sei die Anzahl der bereitgestellten Medien viel zu niedrig angesetzt. 25. bis 30.000 Medien seien für einen so großen Ort viel zu wenig, alleine für die tausend Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums würde die Schulbibliothek bereits 17.000 bereithalten.

Christian Kinder, früherer Vorstandsvorsitzende des Fördervereins: „Wenn die Mittel in der Stadt vorhanden sind, um ein Hallenbad zu bauen und zu unterhalten, dann reichen die Mittel auch für eine neue Bibliothek. Wir nutzen zurzeit eine Fläche von 250 Quadratmetern. Tausend Quadratmeter wären perfekt, 400 bis 800 Quadratmeter würden zur Not auch reichen.“ Die große Frage sei, ob man die bisherige Bibliothek durch einen Anbau erweitern könne oder ob ein kompletter Neubau an einem anderen Standort die bessere Lösung wäre.

Jean Paege, für die CDU Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Falkensee: „Eine moderne Bibliothek sollte immer auch ein Ort der Begegnung sein. Wir müssen junge Leute ansprechen, damit sie motiviert werden, die Bibliothek zu besuchen.“

Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang, dass in einer Stadtbibliothek auch Räumlichkeiten vorhanden sein müssen, um etwa ein lebendiges Café zu etablieren, in dem man beim Schmökern auch noch einen Cappuccino trinken kann. Es wird ein Raum mit modernen Computern gewünscht, an denen Schüler ihre vor Ort recherchierten Referate auch gleich in Textform gießen können. Und es sollte ein Raum vorhanden sein, der Lesungen und andere bibliotheksnahe Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern ermöglicht.

Carola Dankmeyer, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins: „Die Zahlen lügen nicht, die Anzahl der ausgeliehenen Medien steigt sogar noch. Insofern verliert die Stadtbibliothek nicht an Bedeutung, ganz im Gegenteil.“

Christiane Wegmann, Kassenwärtin des Fördervereins: „Wir müssen auch an die älteren Menschen denken. Die demografische Entwicklung geht dahin, dass wir immer mehr alte Menschen haben, die es sich gar nicht mehr leisten können, Bücher zu kaufen. Sie sind auf die Stadtbibliothek angewiesen. Und wenn die Bibliothek dann auch gleich Begegnungsstätte etwa mit einem Buchclub wäre, würde das ihren Nutzen noch mehr steigern.“

Daniela Zießnitz: „Im nächsten Schritt geht es für uns nun darum, einen Bibliotheksexperten zu beauftragen, der uns bei der weiteren Planung zur Seite steht und der zusammen mit uns Ideen entwickelt, wie wir die Stadtbibliothek in die Moderne bringen können. Im Bildungsausschuss hat die Stadt nach zwei Anläufen den Auftrag erhalten, ein Konzept zu entwickeln.“

Christiane Wegmann: „Ich habe nur die Befürchtung, dass das Hallenbad und die Stadthalle in Falkensee so viel Geld fressen werden, dass am Ende nichts mehr übrig bleibt für andere kulturelle Angebote.“

Die Diskussionsrunde kam zu dem Fazit, dass Falkensee eine größere Stadtbibliothek braucht, zu der zwingend auch ein Café und Veranstaltungsräume gehören sollten. Ob und wie sich das aber umsetzen lässt, das wird die Zukunft zeigen. (Text/Foto: CS)

Das neue Rathaus in Dallgow

$
0
0

Seit den Dreißiger Jahren wird die Gemeinde Dallgow schon vom gleichen Rathaus aus verwaltet. Dieses Rathaus ist aber längst viel zu klein geworden für den Bürgermeister und seine Bediensteten. Und in die Jahre gekommen ist es auch.

Bereits im Jahr 2008 diskutierte die Gemeindeverwaltung von Dallgow-Döberitz deswegen über einen kompletten Neubau des Rathauses. 2009 wurde beratschlagt, wo in Dallgow dieses neue Rathaus denn einen Platz finden könnte. Acht Standortvarianten waren im Gespräch, am 16. März 2011 entschied man sich für einen Standort in der Wilmsstraße – gleich neben der Gemeindeverwaltung. Für den neuen Bebauungsplan D 36 Parkstraße wurde im April 2011 ein Aufstellungsbeschluss erwirkt. In Kraft getreten ist der neue Bebauungsplan aber erst im Juli 2016 – also im letzten Jahr.

34 Architektenbüros fühlten sich von der Aufgabe inspiriert, einen Entwurf für das neue Rathaus einzureichen. Sechs der Vorschläge kamen am Ende in die Finalrunde. Mehrere Bauexperten, lokale Politiker und Vertreter der Verwaltung kürten als Jury den Gewinner – und das sogar einstimmig. Die Gemeindevertretung bestätigte die Auswahl, so dass im Mai 2015 der Planungsvertrag mit dem Büro Lieb + Lieb Architekten BDA aus Freudenstadt zusammen mit dem Architektenbüro Lankes Koengeter aus Berlin unterschrieben werden konnte.

Wenn man erst einmal weiß, wo die Reise hingehen soll, geht es meist doch ganz schnell. Im Juli 2016 wurde die Baugenehmigung erteilt, im August erfolgte der erste Spatenstich. In diesem Jahr wurde im Mai das Richtfest gefeiert. Läuft alles nach Plan, so können der Umzug und die Inbetriebnahme im Januar 2018 stattfinden. Bis es soweit ist, werden insgesamt 5,7 Millionen Euro verbaut sein.

Sabine Kern, Amtsleiterin vom Bauamt Dallgow-Döberitz: „Das neue Rathaus ist sehr modern gehalten. Es wird zweigeschossig ausfallen und teilweise unterkellert sein. Die überbaute Fläche beträgt 940 m², die Nutzfläche liegt bei 1.400 m². Vor Ort ist genug Raum für 42 Arbeitsplätze, zwei Besprechungsräume und einen großen Sitzungssaal mit etwa 150 m². Das ganze Rathaus wird barrierefrei zu begehen sein.“

Der Flachbau wird mit großen Glasflächen und einem Atrium versehen sein, um viel natürliches Licht in die Wartebereiche zu bringen. Zur Wilmsstraße hin entsteht ein großzügiger Vorplatz.

Was passiert nach dem Umzug eigentlich mit dem alten Rathaus? Sabine Kern: „Das Gemeindehaus bleibt bestehen und soll vorläufig auch nicht verkauft werden. Überlegt wird, dort andere kommunale Nutzungen unterzubringen.“ (Text: CS / Foto: Lieb+Lieb Architekten BDA + Lankes Koengeter Architekten)


Der Buchsbaumzünsler geht um

$
0
0

So mancher Gartenbesitzer traut zurzeit seinen Augen nicht. Die Natur erwacht gerade erst aus dem Winterschlaf, da zeigen sich die Buchsbäume vor der Tür bereits von ihrer hässlichsten Seite. Die außen liegenden Blätter sind an- und abgenagt. Sie verfärben sich braun.

Und sie scheinen Teil eines seltsamen Gespinstes zu sein. Sind hier Spinnen unterwegs? Nein, es sind Raupen. Wer genau hinschaut, entdeckt in seinen Ziersträuchern zahlreiche Raupen, die bereits mehrere Zentimeter lang sind, was unüblich ist für diese Jahreszeit.

Bei den Raupen, die so manchem Buchsbaumfreund bereits das Fürchten gelehrt haben, handelt es sich um die Larven des Buchsbaumzünslers. Das ist ein Falter, der weiße Flügel mit braunen Rändern besitzt – und der weder im Havelland noch überhaupt in Deutschland heimisch ist. Er stammt ursprünglich aus Ostasien. Man munkelt, dass der Falter an Bord eines Containerschiffs nach Deutschland gelangt ist. Inzwischen wurde die invasive Art bereits in der Schweiz und in Österreich gesichtet.

Die Raupen fressen sehr aggressiv an den äußeren Blättern der Buchsbäume, machen aber auch vor den Ästen nicht halt. Die angenagten Triebe sterben ab. Dank eines sehr schnellen Wachstums können die Raupen des Buchsbaumzünslers einer Buchsbaumhecke in kürzester Zeit den Garaus machen.

Die grünen Raupen mit ihren schwarzen Seitenstreifen scheinen regelrecht zu leuchten und sind so auf einen Blick zu erkennen. Da sie in den Wirtspflanzen eine Art Gespinst anlegen, sind sie vor Freßfeinden schon auf rein physikalische Art und Weise geschützt. Besitzer befallener Hecken sagen aber auch, dass Vögel den Geschmack der Raupen nicht mögen und beim Absammeln wenig hilfreich sind.

Danilo S. aus Dallgow-Döberitz: „Alle Buchsbäume in meinem Garten sind von jetzt auf gleich befallen. Wir sind erstaunt, wie schnell der Befall erfolgt ist und wie groß die Raupen bereits sind. Befallen sind nur die sonnenzugewandten Seiten.“

Die Raupen durchlaufen ihre sieben Larvenphasen so schnell, dass alle zwei bis drei Monate eine neue Generation entstehen kann. Auf diese Weise vermehrt sich der Falter extrem schnell – und legt seine Eier am liebsten auf neuen und noch nicht befallenen Büschen ab.

Gegen die unerwünschten Gäste im Garten helfen biologische Insektizide wie etwa Bacillus thuringiensis. Viele Buchsbaum-Besitzer, die schon länger mit dem Buchsbaumzünsler im Clinch liegen, geben aber irgendwann auf und tauschen die immer wieder neu befallenen und mehr oder weniger abgestorbenen Büsche gegen andere Gewächse aus, die keinen so vermehrungsstarken „Dauergast“ als Schädling aufweisen. (Fotos/Text: CS)

Dallgow-Döberitz: Arbeit mit den Rettungshunden

$
0
0

Hunde haben eine ganz besonders feine Nase. Sie ist so gut, dass sie dank ihrer Hilfe einer Geruchsspur nachgehen und auf diese Weise Menschen in Gefahr aufspüren können. Rettungshunde werden speziell ausgebildet, um dieser Tätigkeit in Waldgebieten, auf der freien Fläche, in Industrieanlagen sowie in eingestürzten Gebäuden nachgehen zu können.

Für die Hunde ist das Training aufregend, intensiv und eine zutiefst artgerechte Beschäftigung.

Am 6. und 7. Mai trafen sich 24 Teams in der Döberitzer Heide, um auf dem Gelände der Bundeswehr die offizielle Rettungshunde-Prüfung abzulegen. Diese Prüfung muss einmal im Jahr wiederholt werden, damit die Teams ihre Einsatzqualifikation behalten. Von den Teams, die zum Großteil aus der Rettungshundestaffel Berlin e.V., aber auch von BRH-Staffeln aus Neubrandenburg, aus der Niederlausitz, aus Ludwigshafen, aus Mannheim und von der Nordelbe ausgesandt wurden, haben 22 von 24 die Prüfung bestanden. Das Kürzel BRH steht übrigens für „Bundesverband Rettungshunde“.

Zu den Teams, die die Prüfung in Dallgow gemeistert haben, zählt auch der Falkenseer Harald Frantzheld mit seiner zehn Jahre alten Labrador-Hündin. Sie haben in diesem Jahr zum wiederholten Mal die Prüfung in der Fläche abgelegt. Diese Übungen haben sich schon ausgezahlt: Zweimal hat die Hündin bereits im Ernstfall die Zielperson gefunden – einmal lebend. Harald Frantzheld: „Ich war glücklich, dass wir die vermisste Person gefunden haben – und stolz, dass sich die Arbeit mit meiner Hündin und die geopferte Zeit ausgezahlt haben und wir außerdem damit unserer Gesellschaft etwas zurückgeben konnten.“

Harald ist selbst auch Ausbilder beim Bundesverband Rettungshunde und erklärt die Anforderungen an ein erfolgreiches Hund-Mensch-Team: „Damit sich ein Hund zum Rettungshund ausbilden lässt, muss er sozialverträglich und motivierbar sein, etwa über den Fress- oder Spieltrieb. Das ist wichtig, da wir ausschließlich über positive Bestätigung und ohne Zwang trainieren. Unsere Hunde suchen also für ihre Belohnung. Wichtig ist auch das vorhandene Vertrauen zwischen Hund und Mensch.“

Michael Galle ist seit 1998 Mitglied beim BRH und seit über zehn Jahren Staffelleiter von der Rettungshundestaffel Berlin e.V. (www.rettungshunde-berlin.de). Er sagt: „Der Ursprung des heutigen Rettungshundes liegt weit zurück. Im Krieg wurden Sanitätshunde erstmals dazu ausgebildet und eingesetzt, um vermisste bzw. verschüttete Soldaten zu finden, sodass sie geborgen werden konnten.“

Im Notfall helfen die Rettungshunde-Führer auf ehrenamtlicher Basis und damit auf eigene Kosten dabei, Menschenleben zu retten. (Fotos: Sonja Schröder / Text: SSch/cs)

Bahnhof Dallgow: Lecker essen in der Villa Döberitz

$
0
0

Yusuf Dilek (60) ist glücklich und zufrieden, dass ihn sein Weg nach Dallgow-Döberitz geführt hat. Hier, direkt am Bahnhof, hat er eine bestehende Imbiss-Bude übernommen, sie komplett renoviert und daraus am 10. November 2016 die Villa Döberitz gemacht.

Hier gibt es nun Pizza, Pasta und Döner. Und zufrieden ist Yusuf Dilek übrigens, weil der Umsatz stimmt, er bereits viele Stammkunden gewonnen hat und die Dallgower so ein nettes und unkompliziertes Publikum sind. Sagt er.

Als Imbissbetreiber sei ihm eins wichtig: Frische und Qualität. Yusuf Dilek: „Wir haben bei uns keinen Drehspieß, sondern einen echten Döner-Kebap-Spieß von Kaplan-Döner, einem der besten Hersteller. Der besteht aus 100 Prozent Kalbsfleisch, davon 80 Prozent Scheiben- und 20 Prozent Hackfleisch. Wir bekommen jeden Tag einen neuen Riesenspieß direkt aus der Produktion geliefert, sodass das Fleisch absolut frisch ist.“

Die Salate für den Döner werden jeden Tag mehrfach frisch aufgeschnitten. Die Soßen (Kräuter, scharfe Soße, Knowi) macht der Chef selbst: „Unser Soßenverbrauch steigt von Tag zu Tag. Immer mehr Kunden mögen sie so gern, dass sie eine Extrakelle Soße bestellen.“

Stoßzeit in der Villa Döberitz ist immer von 12 bis 15 Uhr. Ab 18 Uhr geht es dann noch einmal los, dann kommen vor allem die Familien gern vorbei, um ihr vorher telefonisch bestelltes Essen abzuholen. Dilek: „Das Anrufen ist schlau, denn da wir alles frisch machen, kann es schon einmal zu Wartezeiten kommen, die man durch einen Anruf verkürzen kann.“

Pizza und Pasta in einem Döner-Laden, kann das gut gehen? Klar, wenn der Italiener Toto mit an Bord ist, der den Pizzateig selbst ansetzt und den Steinofen nicht aus den Augen lässt. Yusuf Dilek: „Bei den Pizzen läuft die Pizza Mista am besten. Wir haben ein Dutzend Sorten auf der Karte, nehmen aber manchmal auch weitere Tagesangebote auf – etwa eine Pizza Calzone, Chicken oder Mozzarella. Hat ein Kunde einen Wunsch, der nicht auf der Karte steht, so versuchen wir aber immer, ihn zu erfüllen.“

Da die Pasta stets frisch gekocht wird, kann es gerade hier zu längeren Wartezeiten kommen. Bestseller sind die Spaghetti Carbonara, die Penne all‘ Arrabbiata und die Tagliatelle al Salmone.

Bei Preisen zwischen 4 und 6,90 Euro für ein Pasta-Gericht kann man sich nicht beschweren. Die Pizzen fangen bei 4 Euro für eine Margherita an, ein Döner mit Salat und Soße kostet 3,50 Euro. Preise, mit denen sicherlich jeder Kunde gut leben kann.

Yusuf Dilek, der bereits einen Imbiss in Berlin-Wedding gleich gegenüber vom Rudolf-Virchow-Klinikum betreibt, hat in Dallgow übrigens noch mehr vor. Im Juni eröffnet hier ein Backshop gleich neben der Villa Döberitz – mit einem Frühstückservice ab 6 Uhr, belegten Baguettes und Brötchen, Kaffee von Coca Cola (eine Neuheit!) und leckeren Antipasti-Feinkostspeisen, die man auch als Partyservice-Catering bestellen kann. (Fotos / Text: CS)

Info: Villa Döberitz, Bahnhofstraße 153, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 0178-3227974

Unter Hypnose in Dallgow

$
0
0

Das ist eine lästige Angewohnheit, die man so schnell nicht mehr ablegen kann: Viele Menschen rauchen und schaden somit ihrer eigenen Gesundheit. Und sie sagen: Am liebsten würde ich eher heute als morgen damit aufhören. Genau um diese Kunden kümmert sich Hannelore Filter (70) sehr gern. (ANZEIGE)

Die Hypnose-Expertin empfängt ihre Kunden fernab vom Trubel ganz am Rand von Dallgow – in einem mitten zwischen Weiden gelegenen Haus, in dem sie nicht nur wohnt, sondern auch ein Atelier und ihre Hypnose-Praxis unterhält. Hier kommt der Besuch bereits entschleunigt an – und kann sich in der Folge ganz fallen lassen.

Hannelore Filter, die aus der Uckermark stammt und seit gut 20 Jahren erst in Brieselang und nun in Dallgow wohnt, hat eine Ausbildung zur Hypnosespezialistin absolviert und ist bereits seit über 14 Jahren in diesem Bereich tätig, die letzten zehn davon hauptberuflich. Sie sagt: „Viele Menschen kommen zu mir, weil sie übergewichtig sind, weil sie von Ängsten und Phobien geplagt werden, weil sie Schlafprobleme haben oder weil sie eben gern mit dem Rauchen aufhören möchten.“

Die Hypnose muss übrigens aus der eigenen Tasche bezahlt werden, die Krankenkasse hilft hier in der Regel nicht weiter. Für ihre Kunden nimmt sich die Expertin viel Zeit, denn es reicht nicht aus, einfach nur per Hypnose neue Verhaltensmuster vorzugeben: „Wir führen auch intensive Gespräche und versuchen, uns dabei Schicht für Schicht zum eigentlichen Problem vorzuarbeiten, um herauszufinden: Wo kommt das eigentlich her, wo ist die Wurzel? So sind Schlafprobleme oft nur eine Begleiterscheinung für ein ganz anderes Problem. Wir stoßen dann mitunter auf Depressionen oder auf einen Burnout.“

Trotzdem muss eine Hypnose-Behandlung nicht zwangsläufig über mehrere Termine reichen. So weist Hannelore Filter auf enorme Erfolgsraten beim Rauchen hin: „In der Regel brauche ich nur eine einzige Sitzung, um einem Kunden dabei zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die einzige Bedingung ist dabei: Er oder sie müssen selbst aufhören wollen. Wenn der Partner den Raucher zu mir schickt, ist das nicht dasselbe. Mit dem Rauchen kann man deswegen schnell aufhören, weil die Wurzeln der Sucht nicht in der Kindheit stecken, sondern oft im Teenager-Alter zu finden sind. Man fängt mit 14, 15 Jahren an mit dem Rauchen, findet es erst eklig und wird vom Gruppenzwang so lange an der Kippe gehalten, bis man es verlernt hat, darauf zu verzichten. Da die Zigarette einem aber nichts zu geben hat, ist es eigentlich ganz einfach, sie aufzugeben.“

Kommt es nach dem einleitenden Gespräch zur Hypnose, so nehmen die Kunden auf der Liege Platz und werden in Trance versetzt. Dabei handelt es sich um eine Bewusstseinsveränderung, während der man sich ganz auf sich selbst konzentriert, körperlich entspannt ist und einen Zustand erreicht, in dem man Fantasie und Realität nicht mehr klar voneinander unterscheiden kann. Hannelore Filter: „In diesem Zustand sorge ich dafür, dass sich die Menschen selbst erkennen. Es entstehen Bilder, Bilder schaffen Emotionen und Emotionen schaffen Veränderungen.“

Leider ist es bei Übergewicht, Zuckersucht oder Alkoholkonsum nicht so leicht, mit Hypnose zum Erfolg zu gelangen: „Hier wirken oft viele Komponenten zusammen und schaffen ein Verhalten, dass nicht ganz so einfach per Hypnose zu verändern ist. Hier sind in der Regel mehrere Sitzungen à anderthalb Stunden nötig. Da ich mit Adipositas viel Erfahrung habe und auch mit einer Berliner Arztpraxis zusammenarbeite, muss ich das ganz klar sagen.“

Inzwischen lernt auch Hannelores Sohn Adam (27) in der Praxis. Er wird sukzessive immer weiter in die Hypnosebehandlungen mit einsteigen und die Praxis einmal übernehmen. Er sagt: „Alles, was man in seinem Leben verändern möchte, aber alleine nicht schafft, kann man mit der Hypnose erreichen. (Foto / Text: CS)

Info: Hypnosestudio Dallgow – Hannelore Filter, Hamburger Chaussee 2, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-127961, www.hypnosestudio-dallgow.de

4. Kunst- und Kreativmarkt in Dallgow

$
0
0

Im Januar 2014 eröffnete Yvonne Stroschke ihren Blumenladen „Landblume“ in der Dallgower Hauptstraße – das ist die Straße, in der auch das „Deutsche Haus“ zu finden ist. Schon damals träumte sie von einem kleinen Markt vor der eigenen Haustür. Und wagte sich mit Ivonne Henning vom Schreibatelier an die Aufgabe heran, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Stroschke: „Ende August 2014 fand der 1. Kunst- und Kreativmarkt statt, damals noch mit 24 Ständen. Heute, drei Jahre später, sind es bereits 30 Stände. Wir haben aber in der Straße ein echtes Platzproblem. Früher konnten wir den Parkplatz der Madler Bäckerei mitbenutzen. In diesem Jahr haben wir zusätzliche Stände im Innenhof des Hauses aufgestellt, das ich gerade gekauft habe und in das ich bald mit der Landblume umziehen werde.“

Der 4. Kunst- und Kreativmarkt fand in diesem Jahr am 20. Mai statt – bei Sonne pur, aber auch bei etwas kühleren Temperaturen als an den Tagen davor. Was gut war, denn bei diesen perfekten Wetterverhältnissen fanden sich viele Pärchen und Familien aus der Region ein, um über die nur für einen Tag geschaffene Flaniermeile zu schlendern und die Auslagen zu bewundern.

Viele Aussteller kannte man bereits. Sie stammen aus der Region, haben sich im Netzwerk „Made in Falkensee“ organisiert und bauen auf so gut wie jedem Künstlermarkt in der Region ihren Stand auf. Ivonne Henning: „Wir haben aber ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Wir sind der einzige Künstlermarkt in Dallgow. Wir haben es übrigens auch geschafft, einige Kreative aus anderen Orten zu uns zu holen, so etwa aus Friesack oder aus Wil­mersdorf. Und noch mehr Künstler wären gern gekommen, hatten aber zu unserem Termin leider keine Zeit.“

Die Besucher freuten sich über viele alte Bekannte, die bereits von Anfang an mit dabei sind – und feierten ein Wiedersehen am Stand. So konnte Regina Schulte von „Perle & Co“ ihre selbstgemachten Glasperlen an die Frau bringen. Kirsten Edahl von „KikiE“ präsentierte als gelernte Goldschmiedin verspielten Vintage-Schmuck. Der Falkenseer Heimatmaler Heiko Schulze stellte seine lokal inspirierten Acrylbilder vor. Und der Falkenseer Arnim Kühne zeigte einmal mehr seine selbst gedrechselten Füllfederhalter und sonstigen Schreibinstrumente.

Angela Kohls von „Kreative Keramik“ stellte wunderschöne Perlenketten, Schalen, Anhänger und viele andere Keramik-Dekoelemente aus dem eigenen Brenn­ofen vor: „Meine Bestseller in diesem Jahr sind die Seifenschalen und die Schmelzfeuerschalen, die für das Wachsrecycling mit Kerzenresten eingesetzt werden. Neu sind auch meine Dekokugeln mit Naturmotiven zum Aufhängen. Und ich muss einmal sagen: Unser kreatives Künstlernetzwerk ‚Made in Falkensee‘ finde ich super. Wir Künstler kennen uns inzwischen alle, wir tauschen uns aus. Und auf einem solchen Markt wie hier auf dem Kunst- und Kreativmarkt fühlt man sich wie zu Hause.“

Gleich neben Angela Kohls war Constanze Rühmann von der „CYR Naturseifen Seifenmanufaktur“ zu finden. Die Dallgowerin hatte die passende Seife zur Seifenschale von Angela Kohls im Angebot: „Das nennt man dann wohl ‚Verbundartikel‘. Meine Bestseller auf dem Markt sind übrigens das Natur-Deo und meine Karma Gesichts­creme. 95 Prozent meiner Kunden sind natürlich Frauen. Die Männer dürfen bezahlen und die Tüten tragen. Ganz neu im Angebot ist mein Putzstein. Das ist ein Universalputzmittel, das mit einem feuchten Schwamm aufgenommen wird und mit dem man sehr gut Edelstahl, Armaturen, Glas, Emaille und Spiegel reinigen kann.“

Eine echte Entdeckung auf dem diesjährigen 4. Kunst- und Kreativmarkt war Melanie Knitter aus Dallgow mit ihrer Manufaktur „Melkey – Schönes aus Altholz“. Sie beschäftigt sich bereits seit zwei Jahren mit altem Holz, das zu dekorativen Schildern und Schlüsselanhängern verarbeitet wird. Das Ergebnis sieht sehr professionell aus – und verlockt die Kunden am Stand schnell zum Geldausgeben, weil sie schöne Dinge für sich selbst oder zum Verschenken finden.

Melanie Knitter: „Ich verarbeite Treibholz ebenso wie alte Bretter von der Baustelle. Ich habe aber auch einen Husky-Labrador-Mix, der braucht viel Auslauf. Von den Spaziergängen im Wald bringe ich immer total viel Holz mit. Das bearbeite ich in der alten Werkstatt meines Vaters. Kreidefarben sorgen für einen gewissen Shabby-Look. Die Texte auf den Schildern und Schlüssel­anhängern denke ich mir selbst aus. Sie werden mit Photoshop gestaltet, auf ein Transfermedium gedruckt und dann auf das Holz übertragen. Mein Bestseller bei den Schildern ist der Spruch ‚Du hast es gut – du hast mich‘. Das kaufen die Frauen gern und schenken es ihren Männern.“

Sehr ungewöhnlich ist auch das Angebot von Michael Laube aus Falkensee. Der Künstler hat sich dem Upcycling verschrieben und macht aus alten Vinylschallplatten Schalen, Schüsseln, Lampenschirme, Zeitungsrollen und Einfassungen für Notizbücher. Laube: „Keine Sorge, ich verarbeite keine edlen Sammlerstücke. Noch immer werden jeden Tag tonnenweise Vinyl-Platten weggeworfen, da kann ich sie ohne schlechtes Gewissen zu etwas Schönerem verarbeiten.“

Ivonne Henning und Yvonne Stroschke: „Auch der vierte Markt war so schön und wurde von so vielen Menschen besucht, das machen wir nächstes Jahr wieder.“ (Fotos/Text: CS)

MakeOver 2017: FALKENSEE.aktuell und imaro YOUR HAIR Spa laden zum Umstyling

$
0
0

Viele Frauen wünschen sich einen optischen Neuanfang. Sie würden gern eine neue Frisur ausprobieren oder ein anderes Makeup auflegen. Nur – wo soll die Reise hingehen? Nicht immer sind die Damen entscheidungsfreudig. Aus diesem Grund hat der Friseursalon imaro YOUR HAIR SPA in diesem Jahr bereits zum vierten Mal zusammen mit der Zeitung FALKENSEE.aktuell zum Makeover aufgerufen. (ANZEIGE)

Die Regeln: Frauen, die sich ohne Wenn und Aber in die Hände der erfahrenen Hair-Stylisten Madleen begeben möchten, bewerben sich per Mail mit einem aktuellen Ist-Zustand-Foto und ein paar informativen Zeilen.
Aus den zahlreichen Bewerbungen hat das Team auch in diesem Jahr wieder drei Damen ausgewählt und sie zum kostenlosen Makeover eingeladen. Die einzelnen Sitzungen im Falkenseer imaro YOUR HAIR SPA dauerten mitunter bis zu fünf Stunden. Aber: Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Martina (50) aus Falkensee

Martina bewarb sich mit diesen Worten beim Makeover: „Hallo, mein Name ist Martina Kohn (das weniger bekannte Gesicht von Foto Kohn) – ich bin im letzten Jahr 50 Jahre alt geworden. Mein letzter Friseurbesuch ist schon eine Weile her, weil ich mir die Haare länger wachsen lassen wollte. Mittlerweile stecke ich fest zwischen ‚nicht mehr kurz, aber auch noch nicht lang‘. Da muss dringend etwas passieren, daher wäre ich froh, für das große Makeover ausgewählt zu werden.“

Madleen hatte zu Martina gleich ein paar gute Ideen: „Martina kam mit einem Dunkelblond mit einem ganz geringen Weißanteil zu uns. Wir haben die Haare gefärbt und hier mit einem Shadin Service in warmen und kalten Rot-Nuancen gearbeitet, um dem Hautton mehr Ausdruck zu verleihen. Am Ansatz habe ich die Naturtontiefe optimiert. Beim Schnitt wurde ein Bubikopf mit einer französischen Note realisiert, das unterstreicht die verwendete Haarfarbe. Außerdem haben wir die Augenbrauen gezupft und gefärbt. Auch die Wimpern wurden gefärbt, um die Augen mehr zu betonen. Das aufgetragene Make-up ist ausdrucksstark, aber kühl gehalten.“

Martina war mit ihrem Makeover sehr zufrieden: „Vom ersten Moment an habe ich mich bei Madleen gut aufgehoben gefühlt! Sie hat mir gezeigt, wie die neue Frisur meine Gesichtsform ganz anders betont. Und bei der Haarfarbe hat sie mir genau erklärt, wie sich diese auf meinen Teint auswirkt. Es war toll, einmal so im Mittelpunkt zu stehen. Und zusätzlich habe ich auch noch eine tolle Frisur, die mir schon einige Komplimente eingebracht hat. Diese Erfahrung sollte jeder einmal machen, ich danke euch dafür.“

Sema (26) aus Spandau

Auch Sema Bingöl ist für die Leser von FALKENSEE.aktuell keine Unbekannte. Die junge Gastronomin wurde gerade erst ausführlich in einem Artikel gewürdigt, der ihr Spandauer Restaurant „Burger Route“ vorstellt. Umso überrsaschender war es, auch von ihr eine Bewerbung für das Makeover zu erhalten.

Sema: „Ich war eigentlich immer ein Langhaar-Mädchen, aber durch die Arbeit bei ‚Burger Route‘ und der fehlenden Zeit kamen die Haare Schnipp-Schnapp ab. Jetzt komme ich mir total langweilig vor. Ich weiß nicht, was ich mit meinen Haaren machen soll, darum bewerbe ich mich mal auf gut Glück.“

Aufgrund der Bewerbungsfotos hatte Madleen schon im Vorfeld eigene Ideen für das Makeover entwickelt. Die wurden aber komplett über Bord geworfen, als Sema den Friseursalon betrat. Madleen: „Der sehr dunkle Haaransatz wurde von mir in einem warmen Bereich auf zwei Töne aufgehellt. Anschließend habe ich mit einzelnen Slices am gesamten Kopf bis zur Hutlinie gearbeitet. Am Oberkopf-Bereich habe ich dann mit Hilfe eines Comb-Services Lichtreflexe eingearbeitet. Außerdem wurden Semas Haare eingedreht, um sie lockiger erscheinen zu lassen. Die Augenbrauen habe ich optimiert. Auf Wunsch von Sema ist das Makeup recht dramatisch ausgefallen, um ihren südländischen Charakter noch zu verstärken. Smoky Eyes und matte Lippen ergänzen diesen sehr attraktiven Look noch.“

Über ihre Typveränderung berichtet Sema wie folgt: „Menschen mögen keine Veränderungen. Aber ich habe eins gelernt: Manchmal müssen Veränderungen sein, denn die Welt dreht sich weiter, alles verändert sich. Deswegen habe ich mich beworben und wollte gern ein Makeover. Es ist tatsächlich ungewohnt, nicht zu wissen, was einen genau erwartet. Ich war sehr aufgeregt und habe nur nach außen entspannt gewirkt. Meine Haarfarbe ist echt toll geworden. Ich hab mich sogar viel älter gefühlt. Das soll gar nicht negativ klingen – ich werde nämlich immer viel zu jung geschätzt. Eins habe ich gemerkt: Meine Umgebung mochte die Veränderung zuerst nicht. Sie waren an das gewöhnt, was sie immer kannten, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und plötzlich höre ich von den gleichen Personen, dass es mir doch steht und sogar, dass ich meine Haare immer so färben soll. Vielen Dank an das gesamte imaro Friseurteam – dort waren alle sehr freundlich zu mir.“

Caro (26) aus Kremmen

Caro stammt aus Kremmen. Sie möchte modisch auf dem Laufenden bleiben und hat große Lust auf Farbtöne, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind, sondern die man ab und zu wechseln kann. Sie sucht die Abwechslung und mag sich beim Makeover gern überraschen lassen. Sie bewirbt sich mit den Worten: „Ich habe mich gerade frisch getrennt und wünsche mir einen Neuanfang. Ich möchte etwas Neues wagen und wieder mehr Farbe in mein Leben bringen.“

Madleen hatte auch hier eine gute Idee: „Aus einem herausgewachsenem Ombre habe ich erst ein leuchtendes Blond hergestellt, um es danach mit einem Rosé-Lavendel-Pastellton aus unserer neuen Farbkollektion zu veredeln. Passend zum Sommer kam ein leichtes und sehr mädchenhaftes Make-Up hinzu!“

Caro war mit der Veränderung sehr zufrieden: „Es war total aufregend. Madleen hat mir zwar vorher erklärt, was sie so vorhat, aber ob das alles so klappt und wie es dann am Ende aussieht, kann ja auch niemand vorhersagen. Deswegen war ich die ganze Zeit megaaufgeregt und leicht nervös. Das Ergebnis hat mich aber umgehauen. Ich finde das Resultat unglaublich schön! Die Reaktionen in meinem Umfeld fielen sehr positiv aus. So viele Komplimente habe ich schon lange nicht mehr bekommen. Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet. Ich fühle mich unglaublich gut. Jetzt ist der Neuanfang komplett. Madleen, vielen Dank dafür!“

(Text: CS / Fotos: Carsten Heine, Anni Ebeling, Sonja Schröder, Andreas Kohn, CS)

Info: imaro YOUR HAIR SPA, Bahnhofstraße 28, 14612 Falkensee, Tel.: 03322 – 843256, www.imaro-hairspa.de, Öffnungszeiten Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 9-16 Uhr

So funktioniert das MakeOver

Für das Makeover bewerben sich Jahr für Jahr Frauen, die unzufrieden mit ihrer aktuellen Frisur und ihrem Aussehen sind, aber nicht die Zeit finden, nicht die Finanzen aufbringen können oder die nicht die Inspiration haben, um daran etwas zu ändern. Sie begeben sich deswegen vertrauensvoll in die Hände der Hair-Stylistinnen, um beim Makeover einen völlig neuen Look zu erhalten.

Kino-Filmkritik: King Arthur

$
0
0

Guy Ritchie ist ein britischer Regisseur, der polarisiert. Viele lieben seine schnellen, wilden und ziemlich schrägen Gaunerfilme wie etwa „Bube, Dame, König, grAS“, „Snatch – Schweine und Diamanten“ oder „Rock N Rolla“. Ebenso viele Zuschauer können aber mit diesen Filmen überhaupt gar nichts anfangen.

Mit den beiden „Sherlock Holmes“ Filmen (mit Robert Downey Junior und Jude Law in den Hauptrollen) eroberte sich Guy Ritchie das Mainstream-Publikum, um es mit „Codename U.N.C.L.E.“ gleich wieder zu verschrecken. Mit „King Arthur: Legend of the Sword“ wagt er sich nun 126 Minuten lang an die berühmte Arthur-Sage heran. Kann das gut gehen?

Bei Guy Ritchie wächst der junge Arthur (Charlie Hunnam) in den Gossen von Londonium auf. Er schützt die Huren, macht Geschäfte, legt Gold beiseite. Doch sein Outlaw-Leben ändert sich, als er das legendäre Schwert Excalibur aus dem Stein ziehen kann. Kein Wunder – er ist der verschollene Sohn des alten Königs Uther Pendragon (Eric Bana). Der wurde vom Despoten Vortigern (Jude Law) ermordet. Der garstige Zauber trachtet recht bald auch Arthur nach dem Leben. Mit einer schrägen Truppe aus Outlaws schließt sich Arthur widerwillig der Rebellion an – und es kommt zum alles entscheidenden Kampf.

Guy Ritchie legt mit „King Arthur“ einen überraschend frischen Film vor, der die sattsam bekannte Arthur-Sage komplett neu erzählt und ganz anders interpretiert. So bleibt der Zuschauer neugierig, weil er zu keinem Zeitpunkt vorhersagen kann, wohin diese Geschichte driftet.

Guy Ritchie erzählt sein Epos mit viel Zauberei und Fantasy, mit epochalen Herr-der-Ringe-ähnlichen Szenen, mit viel Machotum, aber auch mit Emotionen. Zugleich bedient sich der Regisseur seiner ganz eigenen Bildsprache und wechselt immer wieder in eine aus den Gangsterfilmen bekannte Schnitttechnik, die für Tempo und Esprit sorgt, wenn es darum geht, Ereignisse aus der Vergangenheit zu rekapitulieren. Es ist ein Vergnügen zu sehen, wie experimentierfreudig der Regisseur selbst bei solch einer Big-Budget-Produktion noch ist. Und wie viel spitzbübischer Humor sich in vielen Szenen finden lässt.

Charlie Hunnam, den wir alle noch aus „Sons of Anarchy“ kennen, präsentiert auch in „King Arthur“ seinen Macho-Biker-Gang und extrem ausgearbeitete Muskeln. Er wird aber von Jude Law an die Wand gespielt, der den bösen Despot voller Hingabe gibt und so recht intensiv im Gedächtnis haften bleibt.

„King Arthur“ sollte der erste Teil einer ganzen Reihe sein, die sich bekannten Mythen und Sagen widmet. In den USA fiel der Film aber an der Kasse durch und wird dort bereits als Flop gewertet. Das ist schade, denn der Film ist richtig gut. Er setzt auf eine solide Geschichte, bringt tolle Action- und Zauberszenen und entwickelt überzeugende Figuren auf beiden Seiten. Nur die 3D-Effekte hätte man sich schenken können – sie wirken aufgesetzt und lassen so manche Szene unscharf erscheinen.

Eins ist sicher: Sollte „King Arthur“ auch an der deutschen Kinokasse floppen, dann liegt das mit am Marketing. Im Vorfeld war über diesen Film nichts zu hören, er kam fast aus dem Nichts. (CS / Bild: © Warner Bros. Ent.)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=-IEfV9JBIBM


Kino-Filmkritik: Piraten der Karibik 5

$
0
0

Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) ist wieder da. Im fünften Teil der irren Piratensaga „Salazars Rache“ gibt Jack seinen magischen Kompass aus der Hand – mit fatalen Folgen. Der Geisterpirat Salazar (Javier Bardem) entkommt mit seiner Mannschaft dem magischen Gefängnis auf dem Grund des Bermudadreiecks – und macht Jagd auf Jack, um ihn aus Rache abzumurksen.

Beim Aufspüren des überschminkten Piraten soll ausgerechnet Captain Barbossa (Geoffrey Rush) behilflich sein. Für Jack Sparrow, Will Turners Sohn Henry (Brenton Thwaits) und die junge Astronomin Carin Smyth (Kaya Scodelario) gibt es nur eine Chance, den Ansturm der fiesen Geister zu überleben: Sie müssen den Dreizack des Poseidon finden.
Der neue „Fluch der Karibik“, von den Regisseuren Joachim Rønning und Espen Sandberg betreut, ist 153 Minuten lang und soll in der Produktion 350 Millionen Dollar gekostet haben.

Das merkt man. Der fünfte Teil ist ex­trem bildgewaltig und bietet sensationelle Actionszenen an Land und erst recht auf dem Wasser. Hier hat man richtig etwas aufgefahren, um dem Zuschauer die bestmögliche Kinounterhaltung zu bieten. Schade ist, dass die Story, die unter den beeindruckenden 3D-Effekten liegt, so gravierende Logiklöcher aufweist. Aber: Dass am Ende der Storybogen um den verfluchten Will Turner (Orlando Bloom) eine Auflösung findet, ist für die Fans natürlich eine Herzensangelegenheit.

Ein Jammer: „Salazars Rache“ ist einfach zu brav. Die Actionszenen wirken oft so, als hätte man beim Dreh schon im Kopf, wie man sie im Freizeitpark später per Achterbahn oder Bootstour nachstellen kann. Und der schöne Grusel, der durch die halbzerfallenen Geisterpiraten heraufbeschworen wird, packt einen am Ende doch nicht an der Gurgel, weil die Produzenten stets und immer an die kleinen Kinder unter den Zuschauern denken, die zwar geschüttelt, aber nicht zu Tode geängstigt werden dürfen.

So vereint „Salazars Rache“ alle Komponenten für einen tollen Film, lässt aber Seele vermissen. Dieser Film in einer ernsten Ab-16-Version, das wäre etwas! Schade auch, dass Jack Sparrow im Film zum passiv-torkelnden Slapstick-Poser verkommt: Für die Action sorgen andere. (CS / Bild: © Disney Enterprises, Inc.)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=b_agYvhBWqU

Kino-Filmkritik: Baywatch

$
0
0

Von 1989 bis 2001 interessierten sich alle männlichen Teenager, Erwachsenen und Senioren zwischen 14 und 80 Jahren auf einmal sehr für die Rettungsschwimmer von Malibu. Denn nur in der kultigen Fernsehserie „Baywatch“ mit David Hasselhoff in der Hauptrolle liefen wunderschöne Frauen mit großer Oberweite in knappen roten Badeanzügen über den Strand …

– in einer Zeitlupe, die nicht laktierendes Milchdrüsengewebe aus nächster Nähe minutenlang beim Wippen zeigte. Und das 243 Folgen lang.

Nun ist die Baywatch-lose Zeit endlich vorbei und neue Generationen können sich ohne schlechtes Gewissen an der typischen Baywatch-Rezeptur vergnügen. Im Kinofilm schlüpft Muskelmann Dwayne Johnson in die Rolle von Mitch Buchannon, der die coolen Rettungsschwimmer von Miami Beach anführt. Die Sommersaison steht vor der Tür: Neue Rekruten müssen angeworben werden. Ausgerechnet der Olympia-Schwimmer Matt Brody (Zac Efron) soll ins Team aufgenommen werden, auch wenn der arrogante und egozentrische Poser so gar nicht zur Crew passt. Die alten und neuen Rettungsschwimmer haben aber nicht lange Zeit, sich zusammenzuraufen, denn synthetische Drogen überschwemmen den Strand. Und Mitch Buchannon fühlt sich berufen, die Arbeit der Polizei zu machen.

Regisseur Seth Gordon lässt sich ganze 117 Minuten lang Zeit, um dem Baywatch-Franchise neues, modernes Leben einzuhauchen – was ihm gelingt. Viele Minuten dieser Zeit werden allerdings wieder den beliebten Zeitlupenszenen herangezoomter Weiblichkeit geopfert. Schließlich gibt es mit Summer (Alexandra Daddario) und C.J. (Kelly Rohrbach) einmal mehr wunderschöne Frauen, die sich anhimmeln lassen.

Baywatch überzeugt als Film aber auch mit einer sensationellen Bad-Taste-Komik. Frivole Scherze, gelungene Sprüche, tolle Buddy-Interaktionen, heiße Mädelansichten und eine Menge solider Actionszenen sorgen für eine perfekte Unterhaltung, die vor allem Kenner und Connaisseure der alten TV-Serie bestens amüsieren, zumal David Hosselhoff und Pamela Anderson dankbare Cameo-Auftritte haben. Nur – die Rahmenhandlung ist einfach unsäglich dünn. Da hätte der am 1. Juni startende Film deutlich mehr Engagement im Drehbuch verdient. (CS / Bild: Paramount Pictures Germany GmbH)

2. Comedy Night in Spandau

$
0
0

Das ging ja schnell. Kaum einen Monat nach dem Debut lud Jochen Prang bereits zum zweiten Mal zur Spandauer Stand Up Comedy Night in das Ballhaus Spandau ein. Der Star FM Moderator durfte sich freuen: Bei der Fortsetzung fanden sich deutlich mehr Zuhörer im bestuhlten Ballhaus-Saal ein. (ANZEIGE)

Das Konzept der „besten“ (weil einzigen) Stand Up Comedy Night in Spandau: Der „Prangster“ bringt bei jedem Mal drei neue Comedians mit, die einen ganzen Abend lang einen krassen Scherz nach dem anderen auf das Publikum loslassen, das derweil von der Bar mit frischen Getränken versorgt wird.

Am 18. Mai waren Anne Kraft, Passun Azhand und Bastian Block mit an Bord. In zwei Blocks brachten sie ihr Programm an den Mann. Jochen Prang alias „der Prangster“ kümmerte sich um die Moderation, probierte aber auch gleich seine eigenen Scherze aus. Die Spandauer erwiesen sich einmal mehr als lachfreudiges und interaktives Publikum, an dem auch politisch völlig unkorrekte Nummern auf einen dankbaren Nährboden fielen.

Passun Azhand hatte Heimvorteil in Spandau. Der Afghanistan-Flüchtling ist in Spandau aufgewachsen – „in einer Zeit, als es nur eine Florida-Eis-Filiale gab“. Inzwischen hat er seine zweite Flucht angetreten – nach Kreuzberg an den Cotti, „wo der größte Ausdruck von Romantik darin besteht, dass sich zwei Junkies die Nadel teilen“. Trotzdem denkt er gern an seine Jugend zurück: „Ich war ja Afghanistan-Flüchtling in den Neunzigern, als die Leute noch mehr Angst vor einem Ossi als vor mir hatten.“

Ein „Antidepressivum auf zwei Beinen“ ist die Berlinerin „Anne Kraft“, die ihr erstes Programm „Würde – ist für mich nur ein Konjunktiv“ genannt hat. Mit einer herrlichen Mimik und einem strahlenden Lachen erzählte sie von Schönheitsoperationen, dreckigem Sex, den Demütigungen beim kostenlosen Schminken im Kaufhaus und den Freuden einer kinderlosen Frau, die ihre Eier im Kühlschrank konserviert.

Aus Hamburg reiste Bastian Block an. Er referierte äußerst anschaulich über das Älterwerden. Als Über-Vierzigjähriger seien ja sämtliche MILFs seiner Kindheit schon längst verstorben. Dafür mache er jetzt aber Kampfsport: „Der erste, der im Bus für mich aufsteht, kriegt was auf die Fresse“. Und beim Spaghetti-Kochen muss er neuerdings immer weinen, „weil diese Nudeln ganze neun Minuten lang hart bleiben können.“

Das Publikum freute sich vor allem über die vielen sexuell anzüglichen Pointen, die den Abend über im Sekundentakt abgefeuert wurden. Insofern passte der politische Exkurs von Bastian Block überhaupt nicht ins Programm, der einen ansonsten sehr gelungenen Abend beschloss.

Nach einer Sommerpause soll es nun im September mit dem Stand Up Programm weitergehen. Bei einem Eintrittspreis von nur zehn Euro kann man mit einem Besuch nichts falsch machen. Die ersten beiden Stand Up Comedy Nights wussten voll zu überzeugen. (Fotos/Text: CS)

Info: Ballhaus Spandau, Dorfstraße 5, 13597 Berlin, Tel.: 030-364 333 14, www.Ballhaus-Spandau.club

MAGMA Theater Spandau: Leichte Küsse

$
0
0

Das MAGMA Theater Spandau ist unter wechselnden Namen bereits seit 1952 aktiv. In jedem Jahr bringt die engagierte Truppe zwei neue Stück auf die Bühne. Nach „guck oder ‚Der Weltuntergang`“ im letzten Jahr heißt das neue Programm „Leichte Küsse“.

Die Komödie stammt aus der Feder von Christian Engels, der zusammen mit Ines Skibbe auch Regie führt.

Die Premiere fand am 21. April statt, weitere Aufführungen folgten bereits. Wer das Stück nicht im April gesehen hat, konnte das Versäumnis am 14., 20. oder 21. Mai nachholen – weitere Aufführungen sind vorerst nicht geplant. Das Theater (www.magma-theater.de) nutzt die Bühne im Kulturhaus Spandau – mit maximal 144 Plätzen.

Ein Besuch im Theater gleich um die Ecke kommt vor allem bei den älteren Bürgern sehr gut an: Für kleines Geld – 12 Euro – werden sie anderthalb Stunden lang bestens unterhalten, ohne dass der weite Weg in die City von Berlin ansteht.

Die Spandauer Theatergruppe holt ein Stück auf die Bühne, das größtes Konfliktpotenzial thematisiert – es geht um ein Familien­essen im erweiterten Kreis. Denn: Mama braucht einen neuen Mann, nachdem der Papa allzu wankelmütig lieber anderen Damen den Hof macht. Tochter Connie fiebert der Romantik hinterher, die ihr der hyperaktive Gatte Thies nicht mehr geben kann – und verkuppelt deswegen gern andere Leute. Für ihre Mama hat sie den alternden und sehr von sich selbst eingenommenen TV-Schauspieler Luc ausgesucht. Der hat aber ein Auge auf die überraschend aufgetauchte und eigentlich gar nicht eingeladene weibliche Zanknudel Max geworfen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der nörgelnde Vermieter Sven ein und droht mit Kündigung der Wohnung. Und der egomanische Koch Leo, der eigentlich für alle ein tolles Essen zaubern soll, steckt in der Krise. Und dass nicht nur, weil die Mama zum Essen Buletten mitgebracht hat. Zu allem Überfluss weiß die Tochter noch gar nicht, dass sich die Mutter, für die ja der ganze Zirkus überhaupt erst veranstaltet wird, längst wieder mit dem Vater vertragen hat.

Das Stück „Leichte Küsse“ sorgt dafür, dass sich die Zuschauer im wohligen Unbehagen in die Stühle drücken, wissen sie doch aus leidvoller eigener Erfahrung, wie schnell so ein nett geplantes Essen eskalieren kann. Und Autor Christian Engels lässt das traute Zusammensein sehr schnell im Chaos versinken. Fiese Sprüche, große Dramen, freche Taten und böse Bemerkungen bilden die Zutaten für ein vergnügliches Gezanke auf der Bühne, das mit Wortwitz ausgetragen wird und große Gags ebenso wie kleine Scherze kennt.

Nur zum Ende hin gehen mit dem Autor des Stücks ein wenig die Gäule durch und er lässt seine Charaktere Dinge tun, die nicht wirklich zu ihnen passen, damit das Ende der Aufführung zur rechten Zeit kommen kann. Was schade ist, weil die verschiedenen neurotischen Figuren vorher schon so gut funktioniert haben und man gern gesehen hätte, wie sie ohne die finale Überzeichnung durch den Abend gekommen wären. (Fotos/Text: CS)

Die Marktschwärmer in Spandau

$
0
0

Viele Menschen sind es Leid, im Supermarkt Obst und Gemüse zu kaufen, das mitunter tagelang mit dem Schiff unterwegs war und aus weit entfernten Ländern zu uns geschafft wird. Viel besser wäre es doch, die Waren des täglichen Bedarfs direkt vom regionalen Erzeuger um die Ecke einzukaufen. (ANZEIGE)

Diese Idee machen sich die „Marktschwärmer“ zu eigen. Die Initiative wurde 2011 in Frankreich gegründet und ist seitdem in ganz Europa gewachsen. Ziel ist es, lokale „Schwärmereien“ zu gründen, die regionale Erzeuger direkt an einem gemeinsamen Standort mit den Kunden zusammenbringen. In Berlin gibt es solche Schwärmereien bereits seit etwa zwei Jahren. Mandy Sabas (23) und Felix Bahlo (22) haben nun die in Spandau brach liegende Schwärmerei neu belebt und am 4. Mai als „Gastgeber“ zum ersten Verkauf gebeten. Ab sofort finden die Verkaufstreffen, intern „Verteilungen“ genannt, immer donnerstags von 17 bis 18:30 Uhr im Familienzentrum Stresow in Spandau statt. Das Zentrum liegt in direkter Nachbarschaft zu IKEA.

Und so funktionieren die Marktschwärmer: Wer mitmachen möchte, meldet sich online auf der Homepage an – und verpflichtet sich damit noch zu nichts. Online stellen alle an die „Schwärmerei“ angeschlossenen regionalen Betriebe ihre jeweiligen Waren vor. Diese lassen sich online anklicken und auf diese Weise bestellen und auch gleich bezahlen. Der gut gefüllte Warenkorb steht dann am kommenden Donnerstag im Familienzentrum Stresow zur Abholung bereit. Der Vorteil: Man kann den Bauern, die Manufakturbetreiber oder die Erzeuger direkt vor Ort treffen, um Fragen zu stellen, um sich auszutauschen oder um Kritik zu äußern. Noch besser: Die Anbieter haben in der Regel immer Kostproben zum Probieren mit dabei, sodass man neue Produkte noch vor dem Kauf kennenlernen kann.

Wer glaubt, dass es bei den Marktschwärmern nur Obst und Gemüse gibt, irrt. Frulee verkauft leckere Brotaufstriche, die Berliner Getränkemanufaktur hat Craft Bier mit dabei, die Bioland Imkerei bietet Honig an und Alpujarra stellt edle Öle auf den Tisch. Henry Kosse (54) von Henry‘s Kartoffelkiste kommt aus Sonnenberg bei Berlin: „Ich baue 36 Sorten Kartoffeln an, die ich bei den Marktschwärmern anbiete. Da sind viele leckere Sorten dabei, die der normale Bürger noch gar nicht kennt. Ich garantiere meinen Kunden, dass wir keine Gifte einsetzen, den Kartoffelkäfer sammle ich noch selbst von Hand ab.“

Mandy Sabas: „Zur Neueröffnung unserer Schwärmerei waren zehn Erzeuger vor Ort und haben 236 regionale Produkte angeboten. Sie stammen aus Betrieben, die im Durchschnitt 29 Kilometer von unserem Treffpunkt entfernt ihren Standort haben. In Zukunft werden es immer so drei bis vier Erzeuger sein, die vor Ort am Donnerstag präsent sind. Wir haben aber auch noch Platz für mehr. So suchen wir dringend einen regionalen Bäcker zur Abrundung unseres Portfolios.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Marktschwärmer c/o Familienzentrum Stresow, Grunewaldstraße 7, 13597 Berlin Spandau, https://marktschwaermer.de/de-DE/assemblies/8361

Viewing all 5323 articles
Browse latest View live